Corona: Wie man sich mit Streaming die Zeit vertreibt
Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen sind abgesagt, auch die ORF-"Dancing Stars" müssen pausieren. Vielleicht ist jetzt also der richtige Zeitpunkt, sich durch die Streaminglandschaft zu testen. Wo man wie lange gratis schauen kann und was im Angebot ist. Ein Überblick.
1. Mediatheken
Die wohl unkomplizierteste Art, im Netz Filme, Serien und mehr zu schauen, sind die Mediatheken der Fernsehsender: Hier ist in der Regel keine Anmeldung nötig und man muss nicht extra dafür zahlen. Besonders zu empfehlen sind hier die deutschen Mediatheken, die ein großes Angebot haben, das über das reine "Nachschauen, was gestern im Fernsehen lief", hinausgeht.
Und was gibt's da zu sehen?
Serien
In der ZDF-Mediathek finden sich etwa die neue Serie "Dunkelstadt" rund um eine junge Privatdetektivin, "West of Liberty" mit Wotan Wilke Möhring und Lars Eidinger, aber auch alte Folgen vom "Bergdoktor". Für Zerstreuung ist hier gesorgt.
Konzerte
Wer nicht selbst zur Kultur kann, holt sie sich eben ins Wohnzimmer: Bei Arte Concert hat man die Qual der Wahl zwischen Konzerten vom Moka Efti Orchestra (bekannt aus "Babylon Berlin"), den Fantastischen Vier oder für Klassikfans Richard Strauss und Mahler, dirigiert von Valery Gergiev.
Information
Auf dem Laufenden bleiben kann man via ORF-TVthek: Dort sind Politik-Diskussionen, aber auch Dokus und Magazine wie "Report" oder "Eco" zu sehen. Und wer zwischendurch was zur Aufheiterung benötigt, wird bei "Willkommen Österreich" fündig.
2. Amazon Prime Video
Ein Abo für Premiumversand ist wohl in den meisten Haushalten schon vorhanden, da kann man sich auch einmal das Film- und Serienangebot etwas genauer anschauen. Wer keine Mitgliedschaft hat, kann das Angebot von Amazon Prime Video 30 Tage kostenlos testen (danach: 7,99 Euro monatlich, 5,75 bei einem Jahresabo).
Was finde ich dort?
Comedy mit "Pastewka"
Die Abenteuer des Chaotikers sind mit der aktuellen zehnten Staffel für beendet erklärt worden. Zum Serien-Finale kehrt Pastewka aus Afrika zurück und versucht sich als Buch-Autor. Alles scheint gut zu laufen, doch es wäre nicht Pastewka, wenn nicht doch noch alles im Chaos enden würde.
Fantasy mit "Good Omens"
Ein gutes Omen können wir zur Zeit gebrauchen. Die Verfilmung des Klassikers von Terry Pratchett und Neil Gaiman dreht sich rund um die Hass-Liebe eines Engels (Michael Sheen) und eines Dämons (David Tennant). Ausgerechnet die beiden müssen in sechs Episoden die Welt vor dem Untergang bewahren.
3. Netflix
Die Königin unter den Streamingplattformen hat in letzter Zeit vor allem auf Teenie-Komödien und junges Publikum gesetzt. Unterhaltung findet sich hier dennoch für alle Altersgruppen. 30 Tage kann man Netflix kostenlos testen (danach: ab 7,99 monatlich).
Was gibt's hier?
Coming-of-Age-Serien
Pubertät ist schon anstrengend genug - und dann auch noch das: In "I Am Not Okay With This" entdeckt die 17-jährige Sydney, dass sie Superkräfte besitzt. Damit kommt die Jugendliche nicht wirklich gut zurecht, doch zum Glück hat sie Untertsützung von ihren Freunden Stan und Dina.
Stand-up-Comedy
Was für die Lachmuskeln zu tun, schadet nie und bei Netflix findet man dafür auch das passende Material. Freunden des schwarzen Humors sei etwa der britische Comedian Ricky Gervais ans Herz gelegt, der schon mal übers Ziel hinausschießt - dort liegen oft die besten Pointen. Auch deutschsprachige Comedians wie Kaya Yanar oder Enissa Amani kann man sich hier ansehen.
4. Sky
Auf der Schwierigkeitsskala etwas weiter oben angesiedelt ist Sky: Um die unterschiedlichen Angebote zu überblicken, muss man sich ein wenig einlesen, aber es lohnt sich. 14 Tage kann man hier kostenlos beim Sky-X-Paket "Fiction & Live" schnuppern (danach: 19,90 monatlich). Streamen ist dann über die eigene Sky-App auf Computer, Tablet, Handy & Co möglich, auch TV-Sender sind im Angebot dabei.
Was wird mir hier geboten?
20er-Jahre-Feeling mit "Babylon Berlin"
Die aufwendige Krimi-Serie entführt ins Berlin der 20er: Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) ermittelt in einem Dschungel aus Korruption, Prostitution, Waffenhandel und politischen Intrigen, untertsützt wird er dabei von Charlotte (Liv Lisa Fries). Hochkarätig besetzt mit Lars Eidinger, Karl Markovics u. a.
Schmunzeln über "Andere Eltern"
Ein normaler Kindergarten ist doch nicht gut genug für den eigenen Nachwuchs, also beschließt eine chaotische Gruppe von Eltern, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Vegan und hip soll es in der neu gegründeten Kita der Bobo-Großstadteltern zugehen. Doch die ersten Konflikte lassen nicht lange auf sich warten. Gedreht ist die Serie im Stil einer Mockumentary - sieht also aus, wie eine echte Doku.
5. Apple TV+
Den wirklich großen Hype hat der Streamingdienst bis jetzt noch nicht ausgelöst - vielleicht ändert sich das ja, wenn die Menschen mehr Zeit für Serien haben? Mit einem neuen Apple-Gerät bekommt man den Zugang für ein Jahr gratis, ohne Neuanschaffung kann Apple TV+ man 7 Tage kostenfrei probeschauen (danach: 4,99 Euro monatlich).
Was ist empfehlenswert?
Aniston und Witherspoon in "The Morning Show"
Alex Levy (Jennifer Aniston) ist Publikumsliebling des Frühstücksfernsehens. Als ihrem Ko-Moderator (Steve Carrell) sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, nimmt die junge Bradley Jackson (Reese Witherspoon) seinen Platz ein. Eine spannende Serie über das schnelllebige und intrigenreiche TV-Business.
6. TV Now
Ein Muss für Trash-TV-Liebhaber: der Streamingdienst von RTL und Vox. Hier kann man "Bachelor" "Deutschland sucht den Superstar" und "Pocher vs. Wendler" schauen, so lange man will - und ohne dafür von irgendjemandem verurteilt zu werden. Im Angebot sind aber auch Serien wie "Rampensau" mit Jasna Fritzi Bauer (die heuer auch für eine ROMY nominiert ist) oder die britische Serie "World on Fire" mit Johannes Zeiler. 30 Tage kann man TV Now testen (danach: 4,99 Euro monatlich).
Wie kann ich meine Zeit hier am besten totschlagen?
Shopping Queen
Wenn Guido Maria Kretschmar spricht, wird alles gut. Die Mode-Show mit dem sympathischen Designer gibt es schon seit 2012 - hier ist man also garantiert länger mit "Bingewatching" beschäftigt. Viele Folgen kann man sich auch ohne Abo kostenlos anschauen.
7. Disney+
Noch müssen wir uns in Geduld üben, denn erst am 24. März startet Disney seinen Streamingdienst bei uns. Dann kommen die Marvel-, Pixar-, Star-Wars-Helden auch in Österreichs Wohnzimmer. Was Disney kreiert, sei wohl noch nie so wichtig gewesen wie in Zeiten von Corona, erklärte Noch-Chef Bob Iger - und dem kann man nur zustimmen. Das Abo wird 6,99 Euro monatlich kosten, wer schon jetzt Disney+ vorbestellt, bekommt einen Frühbucherrabatt.
Worauf kann ich mich schon jetzt freuen?
Timmy Failure: Mistakes Were Made
Der 11-jährige Timmy Failure ist überzeugt, ein Spitzen-Detektiv zu sein. Gemeinsam mit einem Eisbären und seinem Freund Rollo versucht Timmy, seine Heimatstadt zu einem sichereren Ort zu machen und etwa in Sachen verlorener Schulrucksäcke zu ermitteln.
Und wo bleibe ich in Sachen Streaming am Laufenden?
Aktuelle Tipps und Serien-Reviews vom KURIER gibt's hier.
Kommentare