Auszeichnung: „Neue Portischs braucht das Land“

2023 wird erstmals der Hugo-Portisch-Preis vergeben (v. li.): Heinz Nußbaumer (Ehrenpräsident der Hugo-Portisch-Gesellschaft), ORFIII-Chef Peter Schöber, KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon, Gerald Grünberger (Österreichische Medienakademie), KURIER-Medienhaus-Geschäftsführer Thomas Kralinger
Hugo-Portisch-Preis wird 2023 erstmals vergeben. Dotation: 60.000 Euro

Am 1. April 2021 starb der Doyen des österreichischen Journalismus und langjährige KURIER-Chefredakteur, Hugo Portisch, 94-jährig. Zu seinem Andenken haben KURIER, ORF und die Österreichische Medienakademie den Hugo-Portisch-Preis ins Leben gerufen. Mit 60.000 Euro zählt er zu den höchstdotierten Journalistenpreisen im deutschsprachigen Raum. Erstmals vergeben wird er 2023. Portischs Vermächtnis sei es, „aus der Geschichte zu lernen, gegen Vorurteile zu kämpfen und zur Toleranz zu erziehen“, betonte bei der Präsentation sein langjähriger Wegbegleiter Heinz Nußbaumer, der auch Ehrenvorsitzender der Hugo-Portisch-Gesellschaft ist. „Neue Portischs braucht das Land“.

Das Leben von Hugo Portisch

Der Hugo-Portisch-Preis richtet sich an Medienschaffende, die sich durch Fachkompetenz und ihre Unabhängigkeit verdient gemacht haben. Er umfasst einen Hauptpreis und die Subkategorien „Zeitgeschichte/ Dokumentation“ und „Nachwuchs“. Er ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert, wobei auf den Hauptpreis 40.000 Euro entfallen.

Die erstmalige Verleihung erfolgt 2023 und soll rund um Portischs Geburtstag am 19. Februar stattfinden. Die Preisträger werden von einer noch zu benennden hochkarätigen Jury ausgewählt.

 

Der Preis soll „nach seinen Qualitätsstandards“ und von einer hochkarätigen Jury vergeben werden, erklärte KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon, die heuer auch als Präsidentin der Gesellschaft fungiert. Der Hauptpreis, mit 40.000 Euro dotiert, ergeht entsprechend für „herausragende journalistische Leistungen im In- und Ausland, die sich mit der Aufarbeitung und dem Verständnis komplexer politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge – sowohl im österreichischen als auch im europäischen bzw. internationalen Kontext – auseinandersetzen.“ Da Portisch „channel-neutral“ gearbeitet habe, steht der Preis allen journalistischen Gattungen offen .

Portischs Erbe

Zwei weitere Preise werden in den Kategorien „Zeitgeschichte/Dokumentation“ und „Nachwuchs“ ausgelobt. Damit wolle man Portischs „Erbe auch für die junge Generation weitertragen“, erklärte Gerald Grünberger als Vorsitzender der Medienakademie. KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger erläuterte, dass die Art und Weise, wie Portisch als Journalist gearbeitet hat, auch im Ausland gefragt sei. Deshalb erstreckt sich die Auswahl der Preisträger über die heimischen Grenzen hinaus.

Der Hugo-Portisch-Preis

ORFIII-Chef Peter Schöber erinnerte zudem daran: „Wir würden nicht hier sitzen, wenn er mit dem Rundfunkvolksbegehren nicht die Basis für einen unabhängigen ORF geschaffen hätte.“ Unterstützt wird der Preis auch von der Republik Österreich sowie der Stadt Wien. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) würdigte Portisch in einer Videobotschaft mit den Worten: „Er war erklärend und nicht belehrend.“ Gerade jetzt, in Zeiten der Pandemie und des Krieges in der Ukraine, gebe es wieder viel zu erklären. „Da braucht es mutige Journalisten, um den Menschen die Dramatik vor Ort zu zeigen und Zusammenhänge zu erklären.“ Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) unterstrich, dass Portisch „viel dazu beigetragen hat, dass sich die Menschen für politische Zusammenhänge interessiert haben“.

 

Kommentare