MAK-Direktion wurde ausgeschrieben, Thun-Hohenstein bewirbt sich
Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer geht das Problemfeld Ausschreibungen wohltuend gelassen an. Ein paar Monate Vorlaufzeit müssen in der Regel reichen. Auf Nachfrage des KURIER teilte sie ihren Bestellungsfahrplan für das heurige Jahr mit.
Am vergangenen Wochenende ausgeschrieben wurde die Geschäftsführung des MAK. Denn die Verträge von Direktor Christoph Thun-Hohenstein und Geschäftsführerin Teresa Mitterlehner-Marchesani laufen am 31. August aus. Bis 8. März kann man sich bewerben.
Thun-Hohenstein strebt, wie er dem KURIER bestätigt, eine dritte „und definitiv letzte“ Funktionsperiode an: „Meine Kollegin und ich haben zusammen mit einem sehr motivierten Team viel für das MAK erreicht. Das letzte Jahr vor der Pandemie, also 2019, war in jeder Hinsicht ein Rekordjahr, und natürlich möchte ich das MAK nicht inmitten der schwierigen Corona-Krise verlassen, sondern daran mitwirken, es zu neuen Höhen zu führen.“
Im ersten Quartal steht zudem eine Entscheidung über die Geschäftsführung des Museumsquartiers an. Der Vertrag von Christian Strasser, ebenfalls seit 2011 im Amt, geht bis 30. September. Er werde sich, sagt der Manager zum KURIER, bewerben. Denn er brenne für das Kulturareal, das noch viel Entwicklungspotenzial habe.
Im zweiten Quartal sollen die Leitungen der Nationalbibliothek und der Österreichischen Galerie Belvedere ausgeschrieben werden. Johanna Rachinger ist bis 31. Dezember Generaldirektorin der ÖNB, Richard Starkel bis 30. September Geschäftsführer. Die Verträge von Stella Rollig und Wolfgang Bergmann enden am 15. Jänner 2022.
Im dritten und vierten Quartal stehen recht viele Entscheidungen an. Denn am 31. März 2022 laufen die Verträge der Geschäftsführer Renate Landstetter (Albertina) und Paul Frey (KHM) aus, am 31. Mai endet jener von Karin Skarek (Technisches Museum). Zudem hat sich das politisch besetzte Kuratorium der Salzburger Festspiele mit der Zeit nach Helga Rabl-Stadler zu beschäftigen. Die Langzeitpräsidentin, Galionsfigur des Kulturbetriebs in Corona-Zeiten, ist tatsächlich gewillt, sich zu Silvester zurückzuziehen. In einem Aufwasch dürfte auch die kaufmännische Direktion – Lukas Crepaz ist bis 30. September 2022 bestellt – geklärt werden.
Bleibt nur noch Christoph Ladstätter, der Geschäftsführer der Volksoper bis 31. August 2022. Direktor Robert Meyer hat zu diesem Zeitpunkt in Pension zu gehen; Ladstätter dürfte großes Interesse haben weiterzumachen – zusammen mit der sprühenden Lotte de Beer.
Gespannt darf man sein, ob Andrea Mayer auch Zeichen setzen will. Denn Verträge nur zu verlängern, ist vielleicht nicht sehr erquicklich.
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