Rockfans warten auf Geld: "Hunderte Beschwerden" über Gutscheine

Das bisher letzte Nova Rock fand 2019 in Nickelsdorf statt
Das Gutschein-Gesetz für ausgefallene Events sorgt bei vielen für Unmut. Selbst für teure Mehrtages-Tickets wird vorerst keine Teilsumme rückerstattet. Dazu kommt die Unsicherheit bei einem Finanz-Crash.

„You can’t cancel Rock ‘n‘ Roll!“ - das ist das trotzige Motto fürs Nova Rock Festival 2021. Von 2. bis 5. Juni soll es laut derzeitigem Stand in Nickelsdorf (Bgld) über die dortigen Bühnen gehen. Ähnlich, aber etwas komplizierter, klingt es beim Frequency, das für 19. bis 21. August 2021 in St. Pölten sein Comeback plant: „You can’t keep us from disDancing.“

Swap til’ you drop

Den diesjährigen Rockfestivalsommer hat die Corona-Pandemie zur Gänze ausgelöscht. Auf der Facebookseite des Nova Rock scheint das auf den ersten Blick nicht weiter für Kopfzerbrechen zu sorgen. Vereinzelte Beschwerden über Seiler & Speer als untypischer Samstags-Headliner sind zu finden, aber sonst? Jede Menge Smileys, Herzen und Pommesgabel-Emojis. „Fettes Line-up!“, schreibt jemand.

Betrachtet man die Postings des Veranstalters beider Großfestivals, der Barracuda-Gruppe, dann herrscht tatsächlich Optimismus pur. Rund drei Viertel der Ticketbesitzer hätten ihre Tickets für dieses Jahr einfach aufs nächste Jahr umgebucht, heißt es, also sich für einen „Swap“ entschieden.

"Hunderte Beschwerden"

Aber es gibt offenbar nicht nur die unverdrossenen Swapper im Festivalland. „Wir hatten hunderte Beschwerden“ berichtet Thomas Hirmke, Chefjurist beim Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Aus heutiger Sicht weiß man noch nicht, ob Festivals oder große Konzerte im nächsten Sommer überhaupt schon stattfinden können.“ Die Umbuchung könne ohnehin keine Lösung für alle sein, meint Hirmke. „Viele sind an einem neuen Termin im Jahr 2021 vielleicht nicht interessiert oder haben andere Pläne.“

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