Nova-Rock-Veranstalter zu Lockerung: "Für uns ist das lächerlich"

Nova-Rock-Veranstalter zu Lockerung: "Für uns ist das lächerlich"
Ewald Tatar, Österreichs größter Organisator von Pop- und Rock-Shows, nimmt zu den Herbst-Maßnahmen bezüglich Großveranstaltungen Stellung

Anstatt Konzerte mit Acts wie den Ärzten oder RAF Camora bringen die Mittwoch von der Regierung bekannt gegebenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen bezüglich Großveranstaltungen den Pop- und Rock-Fans nur weitere Absagen. Ewald Tatar, Österreichs größter Veranstalter auf diesem Gebiet, erklärt, warum das so ist.

KURIER: Was bringen Ihnen die Lockerungen, die ab September gelten?

Ewald Tatar: Für uns Konzertveranstalter ist das lächerlich. Es bedeutet, dass 10.000 Leute in ein Fußballstadion dürfen. Gut, dass es diese Entscheidung gibt. Aber die Regelung mit 5000 Sitzplätzen mit Abstand bedeutet für uns, dass wir ab 1. September 100 Prozent unserer Shows absagen müssen. Denn ich kann kein Stehplatzkonzert in ein Sitzplatzkonzert umwandeln. Das ginge vielleicht bei ganz schlecht verkaufenden Shows, ist dann aber nicht finanzierbar. Aber bei vollen oder ausverkauften Shows: Sage ich dann der Hälfte der Leute: ,Es tut mir leid, du hast Pech gehabt, du hast keinen Sitzplatz bekommen!'? Ich kann schauen, dass ich zwei, drei neue Konzerte auf dieser Basis buchen kann. Aber die bestehenden, die schon vorher gebucht waren, muss ich weiter zu 100 Prozent absagen. Offensichtlich geht keiner von der Regierung in Pop- und Rock-Konzerte, weil sonst wüsste er, dass eine Sitzplatz-Regelung dabei nicht umsetzbar ist.

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