"La clemenza di Tito" in Salzburg: So war die Mozart-Premiere

"La clemenza di Tito" in Salzburg: So war die Mozart-Premiere
Viel Applaus für Cecilia Bartoli bei ihrem Rollendebüt als Sesto - die Kritik von den Pfingstfestspielen.

Aktueller hätte die Stückauswahl diesmal nicht sein können. Ein Anschlag auf einen Herrscher, diesfalls einen Kaiser (der Unterschied zu manchen Regierungschefs ist zumindest aus deren Sicht ohnehin graduell), das Staatsoberhaupt überlebt - und dann stellt sich die zentrale Frage: Wie umgehen mit dieser Attacke, mit der Verschwörung? Das Gesetz ohne Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten sprechen lassen, im Fall des alten Rom die Täter also umbringen? Oder einen Versöhnungsversuch starten und Milde walten lassen?

Titus, der Protagonist aus dem Mozart'schen Spätwerk, entscheidet sich für Zweiteres, was ihm in der Inszenierung von Robert Carsen nicht gut bekommt. Nun wird er - in Abwandlung des originalen Librettos - erst recht getötet, für Milde, für "Clemenza", ist in unserer brutalen Welt offenbar kein Platz mehr. Am Ende siegt der Mob. Eine nüchterne, sehr starke Analyse.

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