Salzburger Festspiele: Intendant Markus Hinterhäuser wiederbestellt
Die Salzburger Festspiele sind große Oper (und manchmal ein ziemliches Theater), in der Intendantenfrage aber setzte man nun keinen dramatischen Schlusspunkt: Markus Hinterhäuser bleibt bis 2031 im Amt.
Jedenfalls, wenn es beide Seiten wollen: Teil der am Donnerstagabend vom Kuratorium bekannt gegebenen Vertragsverlängerung ist die Option, dass man sich schon am 30. 9. 2029 im Einvernehmen voneinander verabschieden kann, wenn es beide Seiten wollen. Hinterhäuser hatte im Vorfeld nach KURIER-Informationen eine dreijährige Verlängerung angestrebt, um auf den Weg gebrachte Projekte über 2026 hinaus selbst abschließen zu können.
Darunter fallen umfassende Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten an den Festspielhäusern: Vor diesem Umbau wollte man offensichtlich keinen Umbau in der Chefetage mehr. Die Bauvorhaben seien „eminente Herausforderungen“, der „Anspruch an höchste Qualität bleibt davon selbstverständlich unberührt“, so der wiederbestellte Intendant der Salzburger Festspiele.
Einmal noch mit Gefühl
Insgesamt haben sich sieben Männer und eine Frau für die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele beworben, fünf von ihnen wurden für das Hearing am Donnerstag eingeladen. Hinterhäuser nützte hier seinen Heimvorteil: „Sein künstlerisches Konzept, sein Gefühl und Geschick betreffend die künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragestellungen sowie sein Mut, immer wieder neue Wege zu beschreiten, haben uns einfach überzeugt“, sagte der Kuratoriumsvorsitzende Hans Scharfetter laut einer Aussendung.
Markus Hinterhäuser habe es „mit seiner feinfühligen Programmierung geschafft, Traditionelles und Modernes zu einem Gesamtkunstwerk zu verbinden“, hieß es wiederum in einer Aussendung von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
Hinterhäuser ist seit Oktober 2016 künstlerischer Leiter der Festspiele, sein Vertrag war bereits ein Mal verlängert worden. Wie lang nun seine dritte Runde werden wird, wird wohl von mehreren Faktoren abhängen, darunter auch die politische Entwicklung in Salzburg.
Zuletzt hatte die abrupte Ausladung des „Jedermann“-Teams für einigen negativen Wind gesorgt.
Sonst aber ist Hinterhäuser vor allem für seinen Qualitätsanspruch im Musikbereich bekannt. Das Programm 2024 startet am 19. Juli und steht bis 31. August unter dem Motto „Bewegungen zwischen Himmel und Hölle“.
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