Biennalen und Rituale: Wie Südkorea auf der Landkarte der Kunst Fuß fasst

Biennalen und Rituale: Wie Südkorea auf der Landkarte der Kunst Fuß fasst
Besonders die Stadt Gwangju will nach dem Vorbild Venedigs ihre Präsenz ausbauen. Österreich ist heuer erstmals mit einem Beitrag dabei.

"Die Gwangju-Biennale ist eine Wiedergutmachung", sagt Lim Gil-Taek. Dem städtischen Archivar ist es spürbar ein Anliegen, dass Besucher der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt im Südwesten der koreanischen Halbinsel die Bedeutung des Ortes verstehen: Am 18. Mai 1980 erhob sich hier eine von Studierenden getragene Protestbewegung, die von der Militärregierung, die das Kriegsrecht verhängt hatte, brutal niedergeschlagen wurde – es gab mehr als 200 Todesopfer.

"Es war das beschämendste Ereignis in der jüngeren Geschichte Koreas“, sagt Lim. „Aber auch der wichtigste Katalysator für die Demokratisierung unseres Landes."

Das einstige Militärgelände im Stadtzentrum ist heute ein Park, ein Denkmal erinnert dort mit schwülstiger Ästhetik an die Ereignisse. Seit 1995 versucht die Stadt dazu den Anschluss an die Welt der zeitgenössischen Kunst. Und sie ist auf Expansionskurs.

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