Künstlerbücher: Wo die Bilder noch frei herumspringen

Künstlerbücher: Wo die Bilder noch frei herumspringen
Die Fotos der Maler Herbert Brandl und Gunter Damisch sind in Buchform erschienen - und erzählen vom künstlerischen Blick

Jetzt heißt es schnell sein: Nur noch heute, Sonntag (7.3.), sind die beiden Ausstellungen von Herbert Brandl im Kunsthaus Graz („MORGEN“) sowie im Grazer Künstlerhaus („24/7“) geöffnet. Die jeweils sehr unterschiedlichen Zusammenstellungen aus Werkgruppen des gebürtigen Steirers – Gemälde und Skulpturen im Kunsthaus, Arbeiten auf Papier im Künstlerhaus – bekamen die Lockdowns voll ab. Ein Fotobuch, das nun erschienen ist, zeigt aber vor, dass Bilder in Brandls Kosmos ohnehin nie nur an einem Ort festzumachen sind.

Der Band „ÜBERMORGEN“ zieht den bereits unter Pandemie-Vorzeichen gewählten Titel der Ausstellung („utopisch und dystopisch zugleich“, schreibt Kuratorin Barbara Steiner) weiter und löst das klassische Kunstkatalog-Format – hier Ausstellung, dort Erläuterung und Dokumentation – auf. Statt säuberlicher Werkabbildungen versammelt der Band Fotos, die Brandl während der Vorbereitungszeit der Schau teils selbst machte, teils sammelte. Die Anordnung überließ der Künstler großteils einem Algorithmus zur Erstellung von Fotobüchern – eine Praxis, die er im halb-privaten Rahmen seit Längerem pflegt.

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