Konzeptkünstler Christian Boltanski 76-jährig gestorben

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Der französische Konzeptkünstler, Fotograf, Bildhauer und mehrfacher Documenta-Teilnehmer starb in seiner Heimatstadt Paris

Christian Boltanski wurde im September 1944 in Paris geboren - kurze Zeit nach dem Ende der deutschen Besatzung als Sohn des ukrainisch-jüdischen Chefarztes und einet links eingestellten Katholikin. Der Autodidakt war geprägt durch die Erinnerung an den Holocaust und setzte sich in seinen Arbeiten intensiv mit der eigenen Vergangenheit und ihrer Rekonstruktion auseinander. In seinem Werk ging es immer wieder um die Verfälschung der Erinnerung. Zeit, Vergänglichkeit und Tod waren seine Themen.

1967 begann er, Vitrinen mit Objekten wie Zuckerstücken, handgeformten Erdkugeln und Spielzeugwaffen auszustatten, um so eine typisch bürgerliche Kindheit fragmentarisch zu skizzieren. Er arbeitete als Bildhauer und Fotograf, nie aber als Maler - und wurde mit seinen Installationen weltbekannt. Er war mehrfacher Teilnehmer der Documenta in Kassel (1972, 1977 und 1987), auf der Biennale Venedig 2011 bespielte er den französischen Pavillon.

2018 wurden zwei Installationen von Christian Boltanski in der Völklinger Hütte eröffnet, mit denen er an das Schicksal der über 12.000 Zwangsarbeiter in der NS-Zeit erinnerte.

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