Klassikjahr 2017: Wettstreit der Allerbesten
Das Klassikjahr 2017 könnte den Beweis erbringen: Alles bleibt besser. Zumindest die Salzburger Festspiele wollen dies nach dem dreijährigen Interregnum von Sven-Eric Bechtolf heuer unter Beweis stellen. Denn mit Markus Hinterhäuser ist ein neuer Intendant am Ruder, der mit spektakulären Opernprojekten aufwarten kann und den bekannten "Festspielgedanken" neu denken will.
Gipfeltreffen
Netrebko ist auch bei der nächsten Premiere an der Wiener Staatsoper zu erleben, als Leonora in Verdis "Il Trovatore" in der Inszenierung von Daniele Abbado. Für einige Aufregung dürfte am Ring die Neuinterpretation von Wagners "Parsifal" (Christopher Ventris) durch den politisch erzreaktionären Alvis Hermanis sorgen. Seymon Bychkov dirigiert.
Für eine Aufregung der anderen Art garantiert Jonathan Meese, der bei den Wiener Festwochen ebenfalls einen "Parsifal", aber hier eine Neuvertonung von Bernhard Lang, in Szene setzen wird. Sonst ist noch nicht viel vom Festwochen-Programm des neuen Chefs Tomas Zierhofer-Kin bekannt, der als Nachfolger von Markus Hinterhäuser aber "ganz andere Festwochen" propagiert.
Ihren erfolgreichen Linien treu bleiben hingegen das Theater an der Wien und die Volksoper. An der Wien gibt es Purcells "Fairy Queen", "Peer Gynt" von Werner Egk, Rossinis "Eliabetta, Regina D´inghilterra" sowie die "Elegie für junge Liebende" von Hans Werner Henze. Am Gürtel setzt man auf Korngolds "Wunder der Heliane", Loessers Musical "Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen", Catalanis "La Wally" und das Musical "Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit" von Christian Kolonovits. Hochkarätiges erlebt man auch in den Bundesländern, bei den Bregenzer Festspielen, beim Musikfestival Grafenegg sowie in vielen Konzertsälen.
Eine wichtige kulturpolitische Entscheidung – mit Bogdan Roščić gibt es ja einen designierten Staatsopernchef – steht auch an: Wer folgt Roland Geyer 2020 im Theater an der Wien nach?
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