Historiker Philipp Blom: "Die bürgerliche Kultur verblasst"

Autor, Historiker und Journalist Philipp Blom („Der taumelnde Kontinent“, „Die zerrissenen Jahre“) im Interview
Ein Gespräch über Nutzen und Wert von Kultur in der Krise.

Für die Kultur ist die Corona-Krise ein beinharter Realitycheck: Kaum je wurde, auch in der Branche, so unverhohlen debattiert, wie wichtig sie ist, ja, ob sie jetzt überhaupt wichtig ist. Der KURIER sprach mit dem Historiker Philipp Blom über den Nutzen von Kultur für den Menschen in und nach der Krise.

KURIER: Die Kultur war in der Corona-Krise zumindest am Anfang völlig außen vor. Das hat mich überrascht.

Philipp Blom: Es sagt doch etwas über uns aus, dass wir kulturelle Ereignisse weniger als identitätsstiftend ansehen als die Generationen vor uns. Die sagten: Wir brauchen Kultur, um zu wissen, wer wir sind, und warum wir leben, warum wir eigentlich hier sind. Um uns diese Fragen zu stellen oder zurückspiegeln zu lassen.

Was bedeutet das?

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