Henze-Streampremiere an der Staatsoper: Das verratene Mehr

Henze-Streampremiere an der Staatsoper: Das verratene Mehr
Ohne Publikum und mit einigen Fragezeichen: Die Premierenproduktion "Das verratene Meer" wurde aus der Staatsoper gestreamt.

Wenn die Opernbühne etwas hervorragend kann, dann ist das, vor Emotion überzuquellen: Abend für Abend werden hier, angetrieben von einer menschlich-technischen Wundermaschine, Lieben enttäuscht, Menschen betrogen, Tode durchlebt.

Die letzten Tage gab es hier aber eine ganz neue Emotion zu betrachten, und ach, man hätte gut ohne sie auskommen können.  Am Schluss einer Premiere gibt es dieses unverwechselbare Gefühl: Dass man etwas erlebt hat, dass man gespannt ist auf die Reaktion der anderen Menschen, dass Applaus und Buhs auf die Bühne zurückspielen, was zuvor von dort angeboten worden war.  Diesfalls aber: Verbeugen in eisernes Schweigen aus einem leeren Raum. Wie absolut erstaunlich traurig.

Die Staatsoper trotzt – dankenswerter Weise – dem Geschlossensein. Und holte in den vergangenen Tagen sogar die A-Plus-Sängerriege auf die Bühne, um in TV, Radio und Stream  präsent zu sein. Am Montagabend legte man noch eins drauf – und spielte eine Premiere, Hans Werner Henzes „Das verratene Meer“.

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