Unmittelbar nach Lockdown-Ende, von Anfang Mai bis Anfang Juni, lud das Team mit der Aufforderung „Möchten Sie mit mir ins Museum gehen?“ Menschen (bei freiem Eintritt) in fünf Institutionen (Belvedere, Haus der Geschichte, KHM, MAK, Volkskundemuseum) ein und befragte sie.
864 Fragebögen kamen zurück. Zusätzlich wurde eine 20-köpfige Fokusgruppe eingerichtet. Anders als die zu 69,4 % weibliche und zu 65,2 % mit Hochschulabschluss ausgestattete Gruppe der Freiwilligen war sie repräsentativ für die Wiener Bevölkerung ausgewählt.
Die Befragten gaben mit großer Mehrheit an, sich im Museum „willkommen“ (81,1 %) und „wohl“ (77,3 %) zu fühlen, der Faktor „Ich habe etwas Neues gelernt“ rangierte hoch (71,8 %). In der Fokusgruppe wunderten sich manche, warum sie bislang so selten im Museum gewesen waren.
Auf den Geschmack gekommen
„Mehr Museum zieht mehr Museum nach sich“, sagt Projektleiterin Luise Reitstätter dazu. Das Modell der „Bundesmuseen-Card“, das jeweils nur einen Besuch pro Institution ermöglicht, würde aber die Qualität der Besuche nicht fördern: Es gelte vielmehr, Mehrfachbesuche zu erleichtern.
Viele Befragte fanden, dass 16 Euro (Belvedere, KHM) bzw. 14 Euro (MAK) für einen touristischen Besucher leichter zu verschmerzen sind als für jemanden, der Lust auf eine Stippvisite hat: Insgesamt fanden 47 % die Ticketpreise angemessen, 38,9 % als zu teuer.
Doch auch abseits des Geldes bleiben die „Zugangsschwellen zum musealen Regime“ hoch, wie es Herbert Justnik vom Volkskundemuseum bei der Diskussion der Ergebnisse ausdrückte. Das spiegelte sich in der Umfrage, in der Faktoren wie Orientierung und Klarheit nicht besonders hoch bewertet wurden. Die Vermittlungsteams der Museen seien hier am nächsten an den Bedürfnissen des Publikums, doch sie stünden in der Museumshierarchie oft am Rande und bräuchten Aufwertung, befand Eva Meran vom Haus der Geschichte.
Um jene, die die Einladung ins Museum gar nicht angenommen hatten, ging es da noch gar nicht: Um sie zu motivieren, wird es stärkere Anstrengung brauchen.
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