Gemischte Platte - mit Thom Yorke, Cassius und Bonaparte

Gemischte Platte - mit Thom Yorke, Cassius und Bonaparte
Neue Musik aus unterschiedlichen Genres. Diesmal mit Thom Yorkes neuer Soloplatte "Anima", Bonaparte, Cassius und Lulu Schmidt. Abgehört von Marco Weise.

Der Radiohead-Mastermind und Schutzheilige aller Melancholiker verliert sich als Solokünstler mehr und mehr  in der Klangforschung. Für sein drittes Solowerk hat der Brite  wieder seinen Laptop hochgefahren und Musik programmiert, die fordernd, schwermütig und phasenweise wunderschön   wie berührend  („Dawn Chorus“) klingt. Die neun neuen Songs werden von kosmischen  Synthesizersounds und  himmlischen Chören geprägt, die   jene (Alb)-Träume untermalen, die Yorke zu gebrochenen Beats   sowie  hektischen Störgeräuschen verarbeitet. Oder so ähnlich. Denn in seine Klagelieder lässt sich naturgemäß viel hineininterpretieren. Ach ja, zu „Anima“ gibt es auch einen  gleichnamigen Netflix-Kurzfilm von Paul Thomas Anderson. Diesen kann man  aber  genauso auslassen wie den neuen „Men in Black“. Zur Musik kann man aber ganz gut abdriften.

 

Cassius: Dreems
Hubert Blanc-Francard und Philippe „Zdar“ Cerboneschi sind Cassius. Letzterer hat die Veröffentlichung des neuen Albums leider nicht mehr erlebt: Er starb  vor einer Woche bei  einem Unfall. Tragisch. Hinterlassen hat er  eine Platte voller gut gelaunter Disco-House-Pop-Songs, die immer Richtung Tanzfläche und Strandbad schielen.    

Bonaparte: Was mir passiert
Die in Berlin ansässige  Spaßkanone Tobias Jundt alias Bonaparte richtet sich auf seinem neuen Album neu aus. Anstatt  rauer Punktöne gibt es nun  Songs, die mit  Synthesizer-Sounds, Lagerfeuergitarre  („Neues Leben“) und teils sperrigen Beats  angereichert werden. Nicht  umwerfend.

Am 23.11 gastiert Bonaparte  im Wiener Flex.

Lulu Schmidt: BiPopularity
Die zwischen Wien und Berlin, zwischen Bildender Kunst, Audio und Video agierende Künstlerin Carola Schmidt legt als Lulu Schmidt ihr Debütalbum vor. Dieses versucht zahlreiche Stile zu vereinen, was zwar  phasenweise  auch ganz gut gelingt, aber weniger wäre  in diesem Fall  wieder einmal mehr gewesen.

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