Gemischte Platte: Jane Birkin, Belle and Sebastian, Richie Hawtin und mehr
Bei all dieser täglichen Informationsflut und komplexen Nachrichtenlage sehnt man sich ja hin und wieder nach schlichten Dingen. Da kommt einem Richie Hawtins zwölfteilige Maxi-Singles-Reihe „Concept“ ganz gut gelegen. Diese 1995 auf zwölf Schallplatten veröffentlichten Tracks stehen 25 Jahre danach nun erstmal digital zum Download bereit. Mit den rohen, dubbigen Beats, die stets ins Leere schlagen, den klackernder Rhythmen und dem Fehlen von Melodien, lässt es sich super ins Narrenkastl schauen.
Barry Gibb: The Gibb Brothers’ Songbook
Das Album hat nichts (oder nur wenig) Neues zu bieten, ist viel mehr eine Rückschau auf das, was einmal war: Es sind reduzierte, leisere Versionen der beliebtesten Bee Gee-Songs, die Barry Gibb in Kollaboration mit u. a. Dolly Parton und Sheryl Crow eingespielt hat. Dennoch lässt es sich zu den Country-Ausführungen – vor dem offenen Kamin im Landhaus sitzend (ich habe beides nicht) – wohl vortrefflich abhängen. Und darüber nachdenken, wie „deep“ die Liebe ist und wie sich ein gebrochenes Herz reparieren lässt ...
Jane Birkin: Oh! Pardon tu dormais...
Die französisch-britische Schauspielerin, Sängerin („Je t’aime moi non plus“) hat kürzlich ein neues Album veröffentlicht, auf dem sie versucht, loszulassen. Sie nimmt Abschied von ihrer Tochter Kate Barry, die vor sieben Jahren starb. Das Album beinhaltet 13 Songs, die von Birkin geschrieben und vom Songwriter Etienne Daho produziert wurden. Es sind bedrückende Balladen, in denen Birkin – vom Klavier und Beserlschlagzeug begleitet – ihre Wunden leckt. Der Schmerz mag aber nicht vergehen.
Belle And Sebastian: What to Look for in Summer
Die Großmeister der Herzensrührung laden zu einer bewegenden Reise: Es geht durch zweieinhalb Dekaden Bandgeschichte. Das Doppel-Album beinhaltet Live-Aufnahmen und bietet einem in unsicheren Zeiten einen sicheren Halt. Songs wie „The Boy With The Arap Strap“, „Step Into My Office, Baby“ oder „The Fox In The Snow“ sind unzerstörbare Popsongs, die einem bei der Hand nehmen und Hoffnung geben. Das Leben ist mit den Liedern der Combo rund um Mastermind Stuart Murdoch einfach schöner.
Too Slow To Disco: The Sunset Manifesto
Da der Lieblingsclub noch länger geschlossen bleibt, braucht es Alternativen. Natürlich ist eine Party (mit sich selbst) in den eigenen vier Wänden nicht gerade erhellend, aber besser als nichts. Den Soundtrack dazu liefert DJ Supermarkt, der für die Reihe „Too Slow To Disco“ Archive durchwühlt und Perlen rausgefischt hat. Die 15 Tracks diverser Künstler machen eine Reise durch verschiedene Disco-Zeiten, sind auf der Sonnenseite des Lebens angesiedelt und grooven sich ins Gebein. Wer mixt mir jetzt einen Cuba Libre?
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