Jafar Panahis "No Bear": Streit um ein Foto als Beweisstück der Untreue

Jafar Panahi bringt Unruhe in eine Dorfgemeinschaft: "No Bears"
Der profilierte irnaische Regisseur Jafar Panahi spielt selbstkritischen Regisseur, der heimlich einen Film dreht

 Kritisches Filmemachen im Iran ist gefährlich und wird mit Ausreiseverbot, Hausarrest und Haftstrafen belegt. Einen Eindruck davon, unter welchen schwierigen Umständen man „heimlich“ einen Film drehen kann, vermittelt das neue, eindringliche Drama von Jafar Panahi.

Darin spielt der mehrfach inhaftierte Regisseur, wie schon so oft, eine (selbstkritische) Version seiner selbst – diesmal in einem Dorf nahe der türkischen Grenze. Dorthin hat sich Panahi zurückgezogen. Die Dreharbeiten zu seinem neuen Film finden in der Türkei, nahe der iranischen Grenze, statt. Nachdem er aber das Land nicht verlassen darf, muss er über einen Bildschirm Regie führen.

Panahi wandert durch das Dorf, macht Fotos, plaudert mit seinem Vermieter. Sein Aufenthalt bringt Unruhe in die Dorfgemeinschaft: Ein Mann ist davon überzeugt, dass Panahi seine Verlobte in Begleitung eines Nebenbuhlers fotografiert hat, und will das Bild an sich reißen. Meisterlicher Grenzgang zwischen Fiktion und Wirklichkeit.

INFO:  Iran 2022. 106 Min. Von und mit Jafar Panahi. Mit Vahid Mobasseri, Bakhtiyar Panjeei.

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