Filmkritik zu Alex Garlands Schocker "Men": Mörderische Männerrollen

Filmkritik zu Alex Garlands Schocker "Men": Mörderische Männerrollen
Der Brit-Regisseur Alex Garland („Ex Machina“) provoziert mit seinem blutigen Horror-Film männliche Geschlechterstereotypen

Seit Eva im Garten Eden in den Apfel gebissen hat, ist das Verhältnis zwischen Männer und Frauen schlecht. Die Frau hat den Mann verführt. Sie ist schuld am Sündenfall.

Haha, nur Spaß.

Doch der Mann, der den Witz über die verbotene Frucht macht, sieht nicht unbedingt so aus, als würde er scherzen. Sein grimmiges Gelächter klingt eher furchterregend als lustig.

Er ist der Vermieter eines idyllischen Landhauses, in dem eine junge Frau namens Harper Entspannung sucht.

Harper hat gerade eine schreckliche Trennung hinter sich und sucht die Einsamkeit in der englischen Provinz. Dort möchte sie ihre verwundete Seele heilen – mit langen Spaziergängen und friedvollen Ausblicken in den Garten.

Apropos Ausblick: Was macht der nackte Mann in ihrem Garten?

Harper gerät in Panik und ruft die Polizei. Doch auch der Dorfpolizist ist alles andere als vertrauenserweckend. Und erst der schleimige Pastor: Gutgläubig berichtet ihm Harper von ihrem ehelichen Unglück, schon grapscht er mit der Hand nach ihrem Knie. Selbst der Bub, der mit Harper Verstecken spielen möchte, erweist sich als Ekel – wie auch der Rest der Männer, die sich in dem kleinen Dorf befinden. Sie alle wirken irgendwie ... gleich: bedrohlich, übergriffig, unheimlich.

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