Elina Garanca: Beglückendes Konzert in Göttweig

Bryan Hymel, Elina Garanca
Star-Mezzosopranistin Elina Garanca überzeugte bei "Klassik unter Sternen" im Stift Göttweig.

Es sei gleich vorweggenommen: Das sechste Konzert „Klassik unter Sternen“ in Stift Göttweig fand leider nicht „unter Sternen“ statt. Dafür strahlten aber auf der Bühne umso mehr zwei gesangliche Sterne namens Elīna Garanča und Bryan Hymel.

Etwa eine Stunde vor Beginn entlud sich über dem wunderbaren Stift ein heftiges Gewitter, das jedoch rechtzeitig wieder abzog und nur noch für einige Zeit leichten Regen hinterließ. Und da das Publikum von Sponsoren der Veranstaltung mit roten und gelben Regenhäuten sowie Decken ausgerüstet war, konnte das Konzert zum Glück über die (überdachte) Bühne gehen. Wobei die ursprünglich vorgesehene Pause sicherheitshalber ausfiel.

Garanča bezauberte auch heuer wieder mit dem runden Timbre ihres Mezzosoprans, der seit der Geburt ihrer Tochter noch samtiger klingt. Dass sie an diesem Abend mit der Santuzza (Pietro Mascagni „Cavalleria Rusticana“) und Violetta (Giuseppe Verdi „La Traviata“) auch Ausflüge ins Sopranfach unternahm, tat dem keinen Abbruch.

Elina Garanca: Beglückendes Konzert in Göttweig
03.07.2013, Stift Göttweig, Konzert unter Sternen
Darüber hinaus zog auch die starke Bühnenpräsenz der lettischen Ausnahmekünstlerin das Publikum wieder in ihren Bann. Garančas musikalische Leidenschaft ist eben hörbar und sichtbar.

Shooting Star

Die Entdeckung des Abends war der – im internationalen Rahmen zu Recht als „Shooting Star“ bezeichnete – Tenor Bryan Hymel. Der Nachwuchssänger hat eine angenehme, kräftige Stimme, die er ohne jegliches Forcieren mit großer Musikalität einsetzt. Seine Interpretation der berühmten Stretta „Di quella pira“ aus Verdis „Il Trovatore“ war einfach hinreißend. Auf Hymels Pinkerton in Puccinis „Madama Butterfly“ an der Wiener Staatsoper (April 2014) können wir uns bereits freuen!

Giuseppe Verdi, dessen Geburtstag sich heuer zum 200. Mal jährt, war in Göttweig mit Ausschnitten aus „Nabucco“, „Aida“ und „Il Trovatore“ ein Teil des Programms gewidmet. Das Symphonieorchester der Wiener Volksoper musizierte unter Karel Mark Chichon verlässlich, es sang der Chor des Slowakischen Nationaltheaters, Barbara Rett war eine angenehme Moderatorin.

KURIER-Wertung: ***** von *****

Tipp: Elīna Garanča mit „Klassik in den Alpen“, 6. Juli in Kitzbühel.

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