Einlass nur mit PCR-Test: "fast unmöglich zu bewältigende Hürde“

PRÄSENTATION "EISENER VORHANG 2021/2022" IN DER WIENER STAATSOPER
Dringender Appell an die Politik: Direktoren der Theater-, Oper- und Konzerthäuser fürchten sich vor einer "Stornierungsflut"

Die Direktoren der großen österreichischen Theater- und Konzerthäuser haben sich mit einer dringenden Bitte an die Regierung und die Landeshauptleute gewandt. Man sei unter Berücksichtigung aller Maßnahmen bereit, unmittelbar nach Ende des Lockdowns den Spielbetrieb sofort wieder aufzunehmen. Die zuletzt erlassene Zutrittsbestimmung „2G+“ bringe den Spielbetrieb „allerdings an die Grenzen der Machbarkeit“: Die Vorlage eines bis Vorstellungsende gültigen PCR-Testzertifikats ist für Wiener Besucher eine Herausforderung, für Besucher aus den Bundesländern „aber eine fast unmöglich zu bewältigende Hürde“.

Die 2G+-Regelung (es gab sie nur wenige Tage bis zum Beginn des derzeitigen Lockdowns) „führte zu zahlreichen Stornierungen, langen Wartezeiten und Verzögerungen durch die erschwerten Einlasskontrollen und nicht zuletzt leider auch zu Zutrittsverweigerungen unsererseits wegen nicht vorhandener Nachweise eines durchgeführten PCR-Tests“.

Vorschlag: FFP2-Maskenpflicht

Die Direktoren richten daher den dringenden Appell an die Politik, nach dem Lockdown die 2G-Regelung gekoppelt an eine FFP2-Maskenpflicht auch während der Vorstellung in Betracht zu ziehen: „Dies würde uns zumindest die Möglichkeit geben, die Hürden für einen Theaterbesuch ausführbar zu gestalten und die zu erwartende Stornierungsflut in Grenzen zu halten. Aber auch die Tatsache, dass eine FFP2-Maske eine weitaus bessere Wirkung hat und einen Schutz vor Ort gewährleisten kann, ist hier wesentlich. Bereits jetzt trägt eine überwiegende Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer freiwillig eine Maske auch am Sitzplatz während einer Vorstellung.“

Man bittet zudem, von einer Beschränkung der maximalen Besucherzahlen nach der Wiederöffnung Abstand zu nehmen: „Wir alle haben bereits Eintrittskarten für die Veranstaltungen im Dezember und Jänner verkauft. Sollte es jetzt zu einer Beschränkung der Saalkapazitäten kommen, hat dies nicht nur massive ökonomische Auswirkungen auf unsere Betriebe, sondern zieht eine Lawine an Kartenstornos nach sich. Wir müssten zum wiederholten Male nach einem Zufallsprinzip Menschen auswählen, die wir vom Besuch unserer Veranstaltungen ausladen. Das Verständnis für solche Maßnahmen ist bei der Bevölkerung nicht mehr gegeben, zumal die Leidtragenden sowieso geimpft oder genesen sind.“

Gemeinsame Aktion

Der Brief wurde unter anderem gezeichnet von Elisabeth Sobotka (Bregenzer Festspiele), Dietmar Kerschbaum (Brucknerhaus Linz), Bernhard Rinner (Bühnen Graz), Martin Kušej (Burgtheater Wien), Stephan Pauly (Musikverein Wien), Michael Nemeth (Musikverein Graz), Paul Gessl (NÖKU samt Landestheater Niederösterreich und Festspielhaus St. Pölten), Christian Kircher (Österreichische Bundestheater), Markus Hinterhäuser (Salzburger Festspiele), Roland Geyer (Theater an der Wien), Thomas Birkmeir (Theater der Jugend), Franz Patay (Vereinige Bühnen Wien), Robert Meyer (Volksoper), Matthias Naske (Wiener Konzerthaus), Daniel Froschauer (Wiener Philharmoniker) und Bogdan Roščić (Wiener Staatsoper). Die Forderungen der Direktoren werden u.a. von Maria Großbauer, der ÖVP-Kultursprecherin, mitgetragen. 

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