Ein Sammler zeigt sein Privatmuseum

Ein Sammler zeigt sein Privatmuseum
Kunstsammler und Unternehmer Klaus Ortner zeigt bei der Langen Nacht der Museen seine private Sammlung.

Von Barbara Beer (Text) und Jürg Christandl (Fotos)

Kann man eine lebensverändernde Begegnung mit einem Menschen haben, den man schon lange kennt?

Eines Tages traf der Unternehmer und Kunstsammler Klaus Ortner den Kunsthändler Wolfdietrich Hassfurther zufällig auf der Straße. Der Händler fragte den Sammler: „Herr Ortner, wann bringen Sie Ihre Sammlung zur Versteigerung?“ Der Sammler antwortete: „Ich verkaufe nicht. Ich werde die Sammlung vererben.“ Darauf antwortete der Händler: „Man kann eine Sammlung nicht vererben. Nehmen Sie das zur Kenntnis!“

Klaus Ortner hat lange darüber nachgedacht. Und ist draufgekommen, dass der Kunsthändler recht hat. Eine Erkenntnis, die ihn verändert hat. „Ich weiß heute, dass man zwar Bilder vererben kann, aber nicht die Erinnerungen, die damit verbunden sind. Wann man sie wo und warum erworben hat. Das macht doch die Sammlung eigentlich aus. Ich kann Ihnen bei jedem meiner Bilder sagen, wann, wo und warum ich sie gekauft habe. Was hat mir daran gefallen, wer hat mir zugeredet, wer hat mir abgeraten. Dieses Sammlergefühl, dieses Erlebnis lässt sich nicht vererben.“