Museum Liaunig: Der Raum zwischen den Dingen

Museum Liaunig: Der Raum zwischen den Dingen
Das Sammlermuseum behauptet sich an der Peripherie der auf Wien zentrierten Kunstszene: Aktuell mit einer sehenswerten Schau zur Skulptur in Österreich nach 1945.

Man muss nicht unbedingt ins James-Webb-Weltraumteleskop blicken, um die Genese von Galaxien zu erspähen: Manchmal reicht auch ein Museumsbesuch. Im Kunstuniversum gibt es nämlich ebenso neu entstehende und verglühende Sterne, Gravitationsfelder, Wolken, Planeten und Satelliten.

Wer Kunstgeschichte erzählen will, schaut genau auf die Laufbahnen dieser Himmelskörper und deren Beziehung zueinander. Nicht selten flankieren Trabanten die großen Brummer, den sogenannten „Kanon“. Manchmal kollidieren sie mit ihm oder lenken seine Laufbahn um.

Das Museum Liaunig, das heuer im 14. Jahr in Neuhaus/Suha, einer doch recht peripher gelegenen Umlaufbahn zum wienzentrierten österreichischen Kunstbetrieb, seine Runden zieht, ist dabei stets der Betrachtung wert. Die Sammlung des Industriellen Herbert W. Liaunig – zunehmend auch von Erwerbungen seines Sohnes Peter ergänzt – rückt nämlich immer wieder übersehene Individuen oder ungewohnte Werke großer Namen in den Fokus. Der Kanon gerät dabei nie aus dem Blick, wird aber in erhellender Art ergänzt.

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