Ein Brett, viele Wellen, eine Weltanschauung
"Das ist die perfekte Welle. Das ist der perfekte Tag. Lass' dich einfach von ihr tragen. Denk' am besten gar nicht nach“, singt die Deutsche Pop-Rock-Band Juli in ihrem 2004 veröffentlichten Song "Die perfekte Welle". Diese Zeilen greifen ein Lebensgefühl, eine Weltanschauung auf, die man nur dann teilen und nachvollziehen kann, wenn man schon mal auf einer Welle geritten ist. Und das machen jedes Jahr mehr.
Denn Surfen ist Trendsport, der selbst Bewohner aus kühlen Binnenländern zunehmend begeistert. Und wenn man keinen Meerzugang hat, dann baut man sich eben einen eigenen Surfspot – seit Kurzem werden Wellen am Schwarzenbergplatz in Wien künstlich erzeugt.
Sehnsucht
Um dieser Sehnsucht nach der perfekten Welle gerecht zu werden, hat der Herausgeber Jim Heimann für den Bildband "Surfing. 1778 – 2015" (erschienen im Taschen Verlag) 900 Aufnahmen aus seiner umfangreichen Privatsammlung zusammengestellt. Die Fotos, Grafiken und historischen Plakate nehmen den Betrachter mit auf eine Zeit- und Weltreise zu den Stränden Hawaiis, nach Bali, Los Angeles oder Biarritz.
Vergnügen
Auf knapp 600 Seiten blättert sich hier nichts weniger als eine Kulturgeschichte des Surfens auf. Man reist zurück ins Jahr 1778, als das Wellenreiten erstmals vom Schiffsarzt des berühmten Entdeckers James Cook, William Anderson, schriftlich dokumentiert wurde. Er notierte in sein Tagebuch: "Ich konnte nicht umhin zu folgern, dass dieser Mann allergrößtes Vergnügen empfand, als ihn das Meer so rasch und leicht vorantrieb."
Info: "Surfing. 1778–2015", Jim Heimann. Hardcover, in Leinen gebunden, 592 Seiten, € 150 (Taschen).
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