Disneys Animationsfilm "Encanto": Eine "zauberhafte" Familie

Disneys Animationsfilm "Encanto": Eine "zauberhafte" Familie
Mit dem Musical will Disney u. a. auf Kritik an konservativen Rollenbildern reagieren – mit einer Protagonistin, die ihre (Sing-)Stimme erhebt.

von Gabriele Flossmann

Mit dem von Disney+ produzierten Fantasy-Musical „Encanto“ – das nun in den Kinos zu sehen ist und ab 24. Dezember auf der Streamingplattform Disney+ verfügbar ist – will Disney eine neue Ära des Animationsfilms einläuten. Oder besser: einsingen. Denn es wird tatsächlich viel gesungen in dieser Geschichte einer im Sinne des Wortes „zauberhaften“ Familie, die versteckt in die Bergen der Kolumbiens lebt. In einem magischen Haus, inmitten der pulsierenden Stadt Encanto. Der Familienname „Madrigal“ erinnert nicht von ungefähr an die tradierte Bezeichnung einer jahrhundertealten Form von Kunstlied. Der Film beginnt höchst rasant mit einem Familienchor. Mit dem schnellsten gesungenen Zungenbrecher, an den sich Disney-Figuren je gewagt haben.

Mit „Encanto“ will Disney vor allem eine neue Richtung im Expansionskurs anzeigen. Im Herbst hat das Unternehmen gleich mehrere lateinamerikanische Länder auf die Liste seiner heftig umworbenen Märkte aufgenommen. Womit Disney unter anderem das drohende Ablaufdatum des Urheberrechts für die „Micky Maus“ abfedern wollte. Denn schon ab dem Jahr 2024 dürfen auch die großen chinesischen Comic-Produktionen „Micky Maus“ dessen Spießgesellen für sich vermarkten.

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