Der Wiener Gitarrist und Jazzer Karl Ratzer wird für sein Lebenswerk geehrt

Der Wiener Gitarrist und Jazzer Karl Ratzer wird für sein Lebenswerk geehrt
Karl Ratzer wird mit dem Amadeus für sein musikalisches Lebenswerk geehrt. ORF1 überträgt die Award Show am 28. April ab 22.50 Uhr.

Der Wiener Gitarrist Karl Ratzer zählt seit Jahrzehnten zur absoluten Weltspitze in seinem Genre. In den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts begann er mit Formationen wie The Slaves oder Gipsy
Love die österreichische Rock-Historie zu prägen, bevor er in die USA und zum Jazz wechselte. Heute gilt er als Grandseigneur der hiesigen Szene. Für sein Lebenswerk wird er am 28. April bei der Preisverleihung der Amadeus Awards auch geehrt werden. Christoph Huber (Porgy & Bess) wird die goldene Trophäe für das Lebenswerk im Rahmen der Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards im Wiener Volkstheater an den legendären Musiker überreichen. ORF1 überträgt die Award Show ab 22.50 Uhr.

Zur Person

Am 4. Juli 1950 in prekären Verhältnissen als Kind zweier KZ-Überlebender in Wien geboren, bringt sich Karl Ratzer bereits mit zehn Jahren autodidaktisch das Gitarre spielen bei. Ab seinem 13. Lebensjahr stand er regelmäßig mit legendären Bands wie den Vienna Beatles (1964–1965), The Slaves (1964–1966), The Charles Ryders Corporation (1967–1968), C-Department (1969–1971) und Gipsy Love (1971–1972) auf der Bühne. Diese Jahre prägten Ratzer und ließen ihn zu einem der bekanntesten Rock-Gitarristen im deutschsprachigen Raum aufsteigen. In den Jahren 1972–1980 lebte er in den USA, wo der gefragte Studio- und Live-Musiker mit Größen wie Chaka Khan, Jeremy Steig, Joe Chambers, Eddie Gomez, Chet Baker, Ray Mantilla, Bob Mintzer oder Steve Grossman zusammenarbeitete.

Ab den frühen 80er-Jahren folgten weitere Kollaborationen mit hochrangigen Jazzmusikern wie Fritz Pauer, Hans Koller, Franz Koglmann, den Wienerlied-Legenden Tommy Hojsa und Karl Hodina, Art Farmer, Lee Konitz, Clark Terry, Dan Wall, Sal Nistico, Eddie Lockjaw Davis oder auch mit seinem Cousin, dem Wiener World- und Jazzkünstler Harri Stojka. Karl Ratzer arbeitete mit Größen der internationalen Jazzszene und stets hatten diese, angefangen bei Chet Baker oder auch Chaka-Khan, nur lobende Worte für den Musiker.

Von 1999 bis 2003 war er vier Jahre als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz tätig und wechselte 2004 als Dozent an das Vienna Music Institute (VMI). Seine musikalischen Projekte seit 2010 Seit 2010 tritt Karl Ratzer vor allem mit den Musikern Ed Neumeister (Posaune), Johannes Enders (Tenorsaxophon), Peter Herbert (Bass) und Howard Curtis (Schlagzeug) in Quintett-, Trio- oder Duo-Formationen in Erscheinung. 

Seit dem Jahr 2016 gehört Ratzer zudem zum Ratzer/Herbert/eXtracello-Projekt, welches insbesondere von sich reden machte, da das Ensemble ausschließlich mit Saiteninstrumenten arbeitet. Hier trifft Jazz auf Klassik, während dem Publikum eine weite Bandbreite von Eigenkompositionen, Stücken aus dem Barock, Wienerliedern, Jazz- und südamerikanischen Standards dargeboten wird.

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