90 Millionen: David Hockney ist der teuerste lebende Künstler

90 Millionen: David Hockney ist der teuerste lebende Künstler
Das Bild "Portrait of an Artist (Pool with Two Figures)" erzielte in New York einen neuen Rekord

Dass der Rekord für ein Werk eines lebenden Künstlers fallen würde, war aufgrund des Schätzwerts zu erwarten gewesen - trotzdem war man gespannt, ob jemand die geschätzten 80 Millionen US-Dollar für David Hockneys "Portrait of an Artist (Pool With Two Figures)" zahlen würde. Anders als sonst bei Bildern dieser Preisklasse üblich ist, wurde vorab kein Käufer gefunden, der diese Summe garantiert hätte.

Doch der Hammer bei Christie's fiel in der Nacht zum Freitag bei 80 Millionen US-$ - inklusive Prämien hat der anonyme Käufer 90,312,500 US-Dollar (rund 80 Mio. €) zu berappen. Bisher hielt Jeff Koons' "Balloon Dog", 2013 um 58,4 Millionen US-$ verkauft, den Rekord für das teuerste Werk eines lebenden Künstlers.

Der 81-jährige Hockney - der vom Rekordpreis nicht direkt profitiert - war kurz vor der Auktion in Wien zu Besuch gewesen: Wie das Kunsthistorische Museum via Facebook bekannt gab, war der Künstler extra zur Bruegel-Schau angereist.

90 Millionen: David Hockney ist der teuerste lebende Künstler

Der Hockney-Preis entspricht fast genau jener Summe, die in der Nacht zum Mittwoch für ein Bild von Edward Hopper (1882-1967) umgesetzt wurde: Ein anonymer Bieter bezahlte bei Christie's 91,9 Millionen US-$ (für das Bild „Chop Suey“, das zwei Frauen in einem chinesischen Restaurant zeigt. Das Gemälde wurde vielfach ausgestellt und reproduziert; sein bisheriger Besitzer war der US-Unternehmer Barney A. Ebsworth gewesen, der es ursprünglich dem Seattle Art Museum als Geschenk versprochen hatte. Ebsworths Erben hatten es sich jedoch anders überlegt.

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Der Hopper-Rekord war nicht die einzige Überraschung der noch laufenden Auktionswoche für moderne und zeitgenössische Kunst: So fuhr Sotheby's in der Nacht zum Donnerstag ein respektables Ergebnis von 362,6 Millionen US-Dollar ein, wobei 97 Prozent aller Lose verkauft wurden: Für den börsenotierten Konzern, der zuletzt im Zeitgenossen-Segment schwächelte, war ein starkes Zeichen. Mit 32 Millionen Dollar für ein "Abstraktes Bild" von Gerhard Richter wurde zwar kein neuer Richter-Rekord aufgestellt (dieser liegt bei 46,3 Millionen US-$, erzielt 2015), allerdings purzelten die Rekorde für eine neue Riege von Künstlerinnen und Künstlern: Höchstpreise für Namen wie Dana Schutz oder Jack Whitten weisen darauf hin, dass sich auch das Top-Segment des Kunstmarkts nach neuen Namen umsieht.

Ein Bild des - im Auktionsmarkt längst oben angekommenen - Peter Doig wies zudem einen interessanten Wien-Bezug auf: Für "Haus der Bilder" (2002) verarbeitete der Maler ein Foto der gleichnamigen Bildergalerie in der Wiener Breite Gasse, die der Familie des selbst als Sammler und Galeristen bekannten Helmut Klewan gehörte. Das Werk erzielte 9,1 Mio. US-$.

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