Coldplay kommen mit einer bunten Feier der Positivität nach Wien
„Eine Reise, die nach Außen in das Unbekannte geht, von wo man mit neuen Erkenntnissen nach Hause kommt!“
So beschreibt Coldplay-Sänger Chris Martin die „Music Of The Spheres“-Show, mit der er und seine Bandkollegen ab Mittwoch vier Mal im Wiener Ernst-Happel-Stadion auftreten werden. Die insgesamt 240.000 Zuschauer erwartet dabei ein buntes Musikspektakel mit Feuerwerken, Konfettiregen und natürlich den für Coldplay zum Markenzeichen gewordenen, ferngesteuerten LED-Armbändern, die an die Zuschauer verteilt werden und so das gesamte Stadion in die Lichtshow einbeziehen.
Ein Universum der Selbstliebe
Unterteilt haben Coldplay die Show in vier Akte, wobei der erste „Planets“ heißt. Dabei geht es laut Martin darum, dass „man weiß, dass es irgendwo da draußen eine größere Magie gibt, und man sich dafür entscheidet, sie zu suchen“. Der zweite Akt „Moons“ widmet sich den rauen und düsteren Seiten des Lebens und des Universums, „Stars“ dann dem Thema Selbstliebe, der Basis der Fähigkeit, „andere aller Glaubensrichtungen und Hautfarben zu lieben“. Beim vierten Akt „Home“ angekommen, sollten man – wie Martin hofft – alle Wesen als wunderschön ansehen. „Die Show ist eine Feier all der positiven Aspekte der Menschheit, an die ich fest glaube.“
Alte und neue Hits
Über das zweistündige Programm verteilt haben Coldplay Songs aus ihrem aktuellen Album „Music Of The Spheres“ und ältere Hits wie „Yellow“, „Clocks“, „Viva La Vida“ und „Fix You“. Neu im Programm ist der Song „feelslikeimfallinginlove“. Coldplay haben diesen melodiösen Pop-Song am 21 Juni als Vorgeschmack auf ihr zehntes Studioalbum veröffentlicht. „Moon Music“ wird das heißen und am 4. Oktober auf den Markt kommen.
Gerade hat das Quartett die Titelliste des Albums veröffentlicht: Neben Songs wie „One World“, „Aeterna“ oder „Jupiter“, findet sich darauf auch „We Pray“, das Coldplay mit Little Simz, Burna Boy, Elyanna und Tini aufgenommen haben. Vielleicht erlebt der Track ja in Wien seine Live-Premiere, denn er ist als nächste Single angekündigt, die am 23. August veröffentlicht wird – an jenem Freitag, an dem Martin und seine Freunde bei ihrem Wien-Aufenthalt einen spielfreien Abend eingeschoben haben.
Letztes Album
„Moon Music“ könnte das letzte Album der Band sein. Martin hat schon vor einiger Zeit angekündigt, ab 2025 keine neue Musik mehr veröffentlichen zu wollen. Live spielen wollen Coldplay allerdings weiterhin. Klar, denn das läuft zurzeit hervorragend für die Vier, die sich als Studenten in London kennengelernt und 1996 Coldplay gründet haben.
Seit März 2022 sind der Sänger, Bassist Guy Berryman, Gitarrist Jonny Buckland und Drummer Will Campion mit der „Music Of The Spheres“-Show unterwegs, haben sie in den USA, Südamerika, Australien, aber auch exotischeren Ländern wie Taiwan und Malaysia gezeigt. Mit 8,82 Millionen verkauften Tickets hat das den Briten einen Bruttogewinn von 945,7 Millionen Dollar eingebracht. Nur Taylor Swift kommt mit ihrer aktuellen „Eras“-Tour auf mehr.
Nur mehr umweltfreundlich
Dabei hatte es 2019 noch so ausgesehen, als würden Coldplay nie wieder auf Tour gehen. Martin hatte damals angekündigt, nicht wieder live spielen zu wollen, bis das umweltfreundlich möglich ist. Für das Bühnen-Comeback von 2022 haben sich Coldplay dann von Experten einen Zwölf-Punkte-Plan entwickeln lassen, mit dem sie den CO2-Ausstoß gegenüber ihrer vorigen „A Head Full Of Dreams“-Tour um 50 Prozent reduzieren können.
Grüne Tour
Erreicht wurde das unter anderem damit, dass sie den für die Show benötigten Strom ausschließlich mit Biodieselgeneratoren herstellen, die Bühne aus recycelten Materialien gebaut haben und im Stadion Areale mit kinetischen Böden eingerichtet sind, die die Energie, die die Fans beim Tanzen abgeben, speichert. Und zwar in der „ersten mobilen wiederaufladbaren Show-Batterie“, die Coldplay zusammen mit BMW entwickelt haben.
Martin weiß, dass er damit „immer noch nicht grün genug“ ist. Aber: „Wir bemühen uns. Wir haben auch das Glück, so bekannt zu sein, dass wir länger in einer Stadt bleiben und dort mehrere Konzerte spielen können“, erzählte dem SFR. „Deshalb reisen wir jetzt nur mehr ein Drittel so viel wie früher. Das macht einen großen Unterschied. Und wir arbeiten mit großartigen Leuten zusammen, die coole Technologien erfinden, die sie bei unseren Shows ausprobieren und weiterentwickeln können. Natürlich sind wir noch lange nicht dort, wo wir hin wollen. Aber wenn wir komplett umweltfreundlich sein wollten, müssten wir und das Publikum zu Hause bleiben.“
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