Feiern und die Kontroverse-Glocke läuten, bis die Abrissbirne kommt

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Clemens Maria Schreiner feiert in seinem neuen Programm ein „Krisenfest“

„Es bleibt formal ein Kabarettabend, auch wenn es dramaturgisch und inhaltlich eindeutig eine Party ist“, sagt Clemens Maria Schreiner. Damit ist viel über diesen Abend im Wiener Kabarett Niedermair gesagt, aber längst nicht alles.

Schreiner spielt den Gastgeber einer Abrissparty und steht im Keller jenes Wohnhauses, in dem er aufgewachsen ist. Irgendwo im Speckgürtel, wo sich jetzt Immobilienspekulanten austoben und noch ein letztes Mal gefeiert wird, bis – statt dem Arzt – die Abrissbirne kommt.

Die Gäste sind noch nicht da. Er nützt das zum Vorstellen seiner Jugendclique: Axel, Lilo, Dominik und Poppi – Kenner der „Knickerbockerbande“ tun sich leichter mit dem Merken.

Axel ist „Fitness-Influencer mit asterixesker vertikaler Ausdehnung“, Lilo kann drei Leuten das Rauchen ausreden, wenn ihr die Tschick ausgehen. Poppi verträgt sich mit allen, außer mit Alkohol.

Lilo steht auch Patin für jene Erregungsmaschinerie, die Schreiner gekonnt seziert: „Irgendwer läutet genüsslich das Glockerl der Kontroverse und schon speicheln wir ein.“ Wie Pawlowsche Hunde. Als krisenfester Optimist weist Schreiner in fein ziselierter Sprache nach, dass die Welt trotz allen Krisengeheuls stetig besser wird. „Die Wände sind voll von Schadstoffen, die in der EU nicht einmal mehr entsorgt werden dürfen“, sagt er. Und dass der Sondermüll nach Indien verschifft wird.

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