Roman "Cascadia": So hässlich ist das Paradies

Roman "Cascadia": So hässlich ist das Paradies
Julia Phillips erzählt vom Armsein in einer vermeintlichen Idylle. Und davon, wie sich ein Bär in eine Beziehung drängt.

Die San Juan Inseln im Pazifischen Ozean sind ein Naturparadies, wo man Kormorane, Robben und Wale beobachten kann. Das ideale Ziel für einen Tagesausflug, zu erreichen mit der Fähre vom Städtchen Friday Harbor. Vierzehn Mal täglich fährt die Fähre von hier aus die verstreuten Inseln an.

Meistens an Bord: „Wohlhabende Snobs mit grau meliertem Haar und kieferorthopädisch begradigtem Lächeln.“ Sam hat kein solches Lächeln. Sie hat Arbeiterklasse-Zähne. Sie ist die, die den Touristen Snacks verkauft und deren Müll entsorgt. Nebenbei nimmt sie an bezahlten Online-Umfragen teil, um über die Runden zu kommen. Bei ihrem Highschool-Abschluss vor zehn Jahren hatte sie gehofft, einen Job im Staatsdienst mit Sozialleistungen und Krankenversicherung zu finden. Es kam anders.

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