Transparenz und Fakten gegen Erhitzung

Burgchef Matthias Hartmann: "Keine Fragestunde"
Am Dienstag Abend traf Josef Ostermayer das Burgtheater-Ensemble.

Dienstag Abend traf der neue Kulturminister Josef Ostermayer mit Vertretern des Burgtheater-Ensembles zusammen. Hintergrund: In einem Brief an Ostermayer hatte das Ensemble vergangenen Freitag mit klarer Mehrheit seinem Direktor Matthias Hartmann und Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer das Misstrauen ausgesprochen. Die Ensemble-Vertreter wollen nicht glauben, dass an der finanziellen Misere des Hauses nur die gekündigte Ex-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky schuld ist.

Im Gespräch mit den Burgschauspielern Regina Fritsch, Maria Happel, Dorothee Hartinger, Dörte Lyssewski, Petra Morzé, Michael Heltau, Ignaz Kirchner, Roland Koch, Johannes Krisch, Fabian Krüger, Oliver Masucci und Peter Matic äußerte Ostermayer Verständnis für "Sorge und Verunsicherung in der Belegschaft".

Ostermayer betonte, es sei gerade in einer medial und politisch "erhitzten" Situation wichtig, auf Fakten basierende Entscheidungen für die Zukunft des Burgtheaters zu treffen. Und er kündigte eine lückenlose und transparente Aufklärung an – und "alle notwendigen Schritte, um das Burgtheater in eine professionell geführte, wirtschaftlich sanierte Zukunft führen zu können".

Ende Februar soll der endgültige Untersuchungsbericht über die finanzielle Situation des Hauses vorlegen, Anfang März will Ostermayer wieder mit den Ensemblevertretern sowie Hartmann und Springer zusammentreffen.

Bereits am Vormittag hatte Burgdirektor Hartmann vor einer Pressekonferenz zu einem Festival über ungarisches Theater ein Statement zum Konflikt mit dem Ensemble abgegeben: Er sei bereits im Dialog mit dem Ensemble. Hartmann sprach von einem "unbeschreiblichen Druck" auf das Haus – es sei daher kein Wunder, dass die Schauspieler Angst um ihre Existenz hätten. Er versprach "Transparenz" – und ersuchte gleichzeitig um "Ruhe". Zum Thema Finanzkrise (der Burg droht ein Minus von bis zu 13 Millionen Euro) wiederholte Hartmann: Die Burg habe große Sparleistungen erbracht, da die Subventionen aber nicht an die Inflation angepasst wurden, sei eine Grenze erreicht.

Ungarn-Schwerpunkt

Zum Thema Ungarn-Schwerpunkt: Das Programm beginnt am 14. März mit der Aufführung des Tanz-Theater-Stücks "Das große Heft" des viel beachteten Theatermachers Csaba Horváth. Den Schlusspunkt setzt Dörte Lyssewskis Lesung von Texten der Autorin Kriztina Tóth ("Strichcode", 20. März, Akademietheater). Dazwischen gibt es nicht nur Theateraufführungen, sondern auch Podiumsdiskussionen.

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