Breakdancer Lil Zoo: "Man muss gleichzeitig ein Athlet und ein Künstler sein"

Der KURIER bat Lil Zoo vor dem Red Bull BC One in New York zum Interview.

KURIER: Wie fühlt es sich an, in das Herkunftsland von Breakdance zu reisen?

Lil Zoo: Das Red Bull BC One World Final ist dieses Jahr etwas ganz Besonderes, denn es findet in New York statt, wo alles angefangen hat, und ich freue mich sehr darauf. Ich kann es kaum erwarten!

Die Breakdance-Wurzeln liegen in der Bronx. Nutzten Sie die Zeit in New York, um auf Entdeckungstour zu gehen? 

Meine Zeit in New York ist sehr ausgefüllt. Wir haben nicht viel Zeit, um alles zu sehen. Aber ich denke, ich werde das Beste davon genießen. Die Stimmung, die Leute, die Menge.

Wegen des Finales in New York, beschäftigen Sie sich mehr mit den Wurzeln, der Geschichte. Baut ihr das vielleicht auch in euer Programm ein?

Natürlich, das ist das Wichtigste, denn jetzt machen wir die Battles in New York, wo alles angefangen hat. Man muss die Wurzeln respektieren, man muss ihnen das "echte Breaking" bringen. Es ist an der Zeit zu zeigen, worum es beim Breaking wirklich geht.

Mit welchen Erwartungen fliegen Sie nach New York?

Ich erwarte, dass ich mein Bestes geben werde, und ich habe ein gutes Gefühl. Ich kann es kaum erwarten, dort zu sein. Ich bin voller Energie.

Wie haben sich die Szene, der Stil und die Technik in den letzten Jahren verändert?

Alles hat sich verändert. Wir respektieren immer noch die Wurzeln, aber natürlich muss man mitmachen und mit dem Strom schwimmen. Es wird immer größer und größer.

Wenn man sich die letzten zwei Jahre ansieht, spielen Power-Moves nur noch eine kleine Rolle. Es wird mehr Wert auf Stil und Technik gelegt. Wie sehen Sie das?

Ich denke, beim Breaking ist alles wichtig. Power Moves, Fußarbeit, Persönlichkeit, Originalität, alles! Man kann sich nicht nur ein Element aussuchen und darin gut sein. Man muss alle Elemente berücksichtigen. 

Kehren Sie mehr zur alten Battle-Schule zurück? Ist der Stil und die Improvisation noch wichtiger geworden?

Für mich ist es das Beste, beides zu vereinen. Ich respektiere die alte Schule, aber ich versuche auch, sie auf eine neue Art zu präsentieren. Das ist mein Stil.

Worauf liegt der Schwerpunkt beim Training, bei den Vorbereitungen?

Man muss gleichzeitig ein Athlet und ein Künstler sein. Man muss seine physische Kondition trainieren, wie z.B. Ausdauertraining, aber auch seinen eigenen kreativen Stil.

In Paris 2024 ist es so weit: Breakdance wird eine olympische Disziplin sein. Wie schaffen Sie es, für Österreich ins Rennen zu gehen? Welche Ausscheidungen wird es geben und würden Sie gerne nach Paris fahren?

Ich habe das Gefühl, dass es im Moment ziemlich verwirrend ist, wie man sich für die Olympischen Spiele qualifiziert, aber ich trainiere wirklich hart, weil ich Österreich vertreten will! Ich will unbedingt dabei sein.