Red Bull BC One: Lil Zoo gewinnt das Weltfinale in Zürich
"Als ich vor Jahren in Casablanca mit Breakdance angefangen habe, wurde ich ausgelacht", hat Foad Ambelj alias Lil Zoo vor einem Jahr im KURIER-Interview über seine ersten Gehversuche in der Breakdance-Szene gesagt. Am Samstag hat es der gebürtige Marokkaner, der seit geraumer Zeit in Innsbruck lebt und trainiert, aber allen gezeigt, seine Kritiker Lügen gestraft, und sich in dem mit 4000 Zusehern restlos ausverkauften Hallenstadion in Zürich zum Red Bull BC One-Champion gekürt: Im Finale der 16 weltbesten Breakdancer hat er sich gegen den US-Amerikaner Luigi, der in drei Runden niedergetanzt wurde, durchgesetzt.
Rhythmik
"Mir ist die Ästhetik und die Art der Berührungen am Boden sehr wichtig", sagt Lil Zoo über seinen von athletischen Powermoves der Marke Extraklasse durchzogenen Tanzstil, der ihm den Titel brachte. Aber gefragt seien nicht nur spektakuläre Drehungen, sondern auch Style, Technik und vor allem rhythmisches Gespür, wie drei der fünf Judges (also Wettkampfrichter) dem KURIER am Tag vor dem Finale verraten haben.
"Man muss eben mit und nicht gegen die Musik tanzen", kommentiert Lil Zoo, der sich bei der fünften Teilnahme am Red Bull BC One World Final zum ersten Mal durchsetzen konnte. Letztes Jahr in Amsterdam ist er im Halbfinale gescheitert. Ein Jahr danach, und ausgerechnet genau an seinem 25. Geburtstag, hat er sich den Weltmeistergürtel souverän geholt. Sein Erfolgsrezept: "Immer an sich glauben, hart trainieren und Rückschläge nehmen, wie sie kommen."
Zum Schluss könnte man es mit den Worten von Andi Knoll sagen: "Jetzt hat uns der den Schas gewonnen". Aber der Sieg von Lil Zoo beim Red Bull BC One World Final in Zürich bedeutet nicht, dass Österreich das Weltfinale 2019 austragen muss bzw. darf. Wo es stattfinden wird, steht derzeit noch nicht fest.
The Wolfer und Ami
Übrigens: Der zweite im Finale für Österreich antretende The Wolfer, der sich beim "Last Chance"-Cypher am Donnerstag souverän durchsetzen konnte (der KURIER berichtete), schaffte es bis ins Viertelfinale. Dann war gegen den späteren Finalisten Luigi Endstation.
Eine Premiere gab es im Hallenstadion in Zürich obendrein: Zum ersten Mal in der Geschichte der 15-jährigen Red Bull BC One-Geschichte haben die besten B-Girls der Welt um den Champion-Titel getanzt. Den Sieg, und damit den Eintrag in die Geschichtsbücher, holte sich die Japanerin Ami, die sich gegen die Französin San Andrea in einem hochklassigen Finale behaupten konnte.
Das Red Bull BC One Finale in Zürich kann man sich hier ansehen:
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