"Bataillon" im Schauspielhaus Wien: Nur schwer bühnentauglich

Clara Liepsch, Karola Niederhuber, Vera von Gunten und Sophia Löffler.
Enis Macis "Bataillon" feierte im Wiener Schauspielhaus österreichische Erstaufführung. Ein schwieriger Abend.

Prolog: Das Wiener Schauspielhaus nimmt sich seit geraumer Zeit ja gerne Stücken an, die man mit dem Prädikat „schwierig“, oder freundlicher gesagt, „anspruchsvoll“ umschreiben kann. Als Zusehender, der sich vor dem Theaterbesuch nicht wochenlang mit den in den Stücken verhandelten Themen auseinander gesetzt hat, Fachliteratur sowie weiterführenden Links studiert und Proseminare dazu besucht hat, ist man am Ende einer Aufführung gerne einmal ratlos, überfragt – und dezent überfordert. Denn das Gesehene, die Eindrücke, Gedanken, Ideen, Fragen und persönlichen Anliegen der Autorinnen und Autoren, die einem - ohne Zweifel - von den Schauspielerinnen und Schauspielern mit Euphorie und Leidenschaft, Engagement und Mut dargeboten werden, verlaufen sich auf der Bühne leider oft: Sie sind zu abstrakt, nebulös, wollen zu viel auf einmal und wirken am Ende immer etwas zu gewollt.

Da macht „Bataillon“, das neue Stück der Autorin Enis Maci, geboren 1993 in Gelsenkirchen, in der Inszenierung von Milena Michalek keine Ausnahme. Nach rund 90 Minuten hat man zwar viel gesehen, auch Gutes, vor allem toll Gespieltes, aber auch viele Längen durchwandert.

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