Er get vom bot a par sachen besorgen

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Zweiter Tag in Klagenfurt: Ein Münchner machte brasilianisches Kabarett mit individueller Rechtschreibung.

Vor jeder der 14 Lesungen beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt bekommt das Saalpublikum die Texte in die Hand gedrückt (im Internet findet man sie auf bachmannpreis.eu), und als Freitag der in Brasilien geborene Münchner Zé do Rock an die Reihe kam, streifte einen der Schlag.

Da steht zum Beispiel: „Ich far zum hafen, lass meine koffer in meiner kabine im bot, ge noch a par sachen im zentrum besorgen.“

So weit ist es also mit dem Bachmann-Preis gekommen, so breit ist er im 37. Jahr geworden, bis in die Niederungen falscher Rechtschreibung hat er sich begeben.
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Tag zwei beim Bachmann-Preis in Bildern

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Kunstsprache

Es ist eine Kunstsprache. Zé do Rock ist auch Kabarettist. Taxifahrer und Traubenpflücker ist er auch manchmal. Der Text des 57-Jährigen über eine Reise durch Brasilien „fetzt“, ist aber nur die Aneinanderreihung von witzigen Episoden.

Einer der wenigen korrekten Sätze ist auch einer der stärksten: „Arme Leute essen nur Fleisch, wenn sie sich in die Zunge beißen.“ Ist aber nicht vom Autor, sondern ein Sprichwort. Die Kritik der Jury fiel irgendwie nett aus.

Er get vom bot a par sachen besorgen
Implizit wird der Schwester vorgeworfen, sie sei für seinen Tod verantwortlich. Sie beschließt, aus ihrem Leben auszubrechen und sich von dem Lastwagen, der einmal in der Woche vorbeikam, mitnehmen zu lassen. Allein, der Laster kam nicht.
Die zweite Wettleserin aus Österreich, die in Odessa lebende Grazerin Cordula Simon hat wenig Chancen auf den Hauptpreis. Sie erzählte von einem ukrainischen Dorf, von dem sich mit ihren Worten sagen lässt: Gott habe auf die Erde geschissen, es ist ein fruchtbares Land immerhin. Dass selbst die Schweine sich vor den Kakerlaken grausen, ist eine andere Geschichte. Für sie gab es zwar Zuspruch, aber mehr Kritik.

Unter den großen Favoriten hingegen: Katja Petrowskaja aus Berlin. Ihre Geschichte von der Deportation der Juden 1943 aus Kiew berührte fast alle. Im Publikum rief man: „Bravo!“

Wrabetz fährt nach Klagenfurt

ORF-General Wrabetz nimmt die Einladung der Jury zu einem Gespräch über die Zukunft des Wettbewerbs übrigens an und reist nach Klagenfurt.

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