Ausstellung über Želimir Žilnik: „Stoppt diesen Film“, rief Tito

Das Spielfilmdebüt „Frühe Werke“ von Želimir Žilnik gewann 1969 auf der Berlinale den Goldenen Bären
Das filmische Werk des subversiven serbischen Regisseurs Želimir Žilnik ist in einer Ausstellung der Wiener Kunsthalle zu sehen

Nach nur 15 Minuten hatte er genug. Wütend verließ Tito den Vorführraum und schnaubte: „Stoppt diesen Film! Ich habe keine Ahnung, was mir diese Halunken auf der Leinwand sagen wollen!“

Želimir Žilnik muss jetzt noch lachen, wenn er diese Geschichte erzählt. Nichts weniger als sein Spielfilmdebüt hatte den Staatspräsidenten des damaligen Jugoslawiens so auf die Palme gebracht: „Frühe Werke“ (1969) erzählt auf allegorische Weise vom Scheitern der sozialistischen Revolution und endet mit dem Tod der weiblichen Hauptfigur, die nicht zufällig Jugoslavija heißt.
Der Zensurstreit rund um „Frühe Werke“ landete vor Gericht, wo er schließlich zugunsten des Films beendet wurde, so der serbische Regisseur aufgeräumt im KURIER-Gespräch: „Der Richter rief mich am Ende zu sich und sagte: ,Ihr Film ist so langweilig, dass ich fast eingeschlafen wäre. Sie sollten Ihren Beruf wechseln.’“

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