Auf Umwegen zur Kunst – mit einer Wandernadel als Lohn

Auch in einem leeren Pool: Exponate der Kunstsammlung der Stadt Graz
Alfredo Barsuglia übt mit „Abriss“ augenzwinkernd Kritik: Er präsentiert die Kunstsammlung der Stadt Graz an sonderbaren Orten

Die Stadt Wien hat das Musa, um die eigene Kunstsammlung zu präsentieren. In Linz greift das Lentos auf die Bestände der Stadt zurück. Und in Graz? Gibt es nichts. Denn das Kunsthaus, eine Institution der Stadt und des Landes Steiermark, fühlt sich zu Höherem berufen.

Der Grazer Künstler Alfredo Barsuglia, 1980 geboren und immer vor Ideen sprühend, hat daher ein winziges Gegen-Kunsthaus gebaut – unmittelbar davor. Das Suahtsnuk, also Kunsthaus rückwärts gelesen, ist keine blaue Blase aus Glas mit fließenden Formen, sondern ein plumper, efeuumrankter Kubus aus Ziegeln und einer Holztreppe zur Aussichtsterrasse mit Weinbergschneckenterrarium.

Als Gegenmodell hat es natürlich geöffnet, wenn das Kunsthaus geschlossen ist, also von 18 bis 10 Uhr. Und alle drei, vier Wochen gibt es, frei zugänglich, eine neue Ausstellung (bis 18. September eine Installation von René Stiegler). Das ist exakt das Gegenteil von schwerfälliger Kunsthausprogrammierung.

 

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