100 Jahre Salzburger Festspiele: Die Kulissen – und ihre Rückseiten

Kulissen: die Felsenreitschule samt dem Vorhang des Großen Festspielhauses
Das Salzburg Museum blickt mit der Schau „Großes Welttheater“ multiperspektivisch, überbordend und höchst unterhaltsam zurück

„Das Salzburger große Welttheater“, das Hugo von Hofmannsthal einst auf Basis von Calderons’ „Das große Welttheater“ schrieb, bleibt auch im Jubiläumsjahr der Festspiele unberücksichtigt. Aber nicht ganz. Man lieh sich zumindest einen Teil des Titels – für die überbordende Ausstellung „Großes Welttheater“, die im Salzburg Museum „100 Jahre Salzburger Festspiele“ mitunter sogar sanft kritisch, meist aber anekdotisch Revue passieren lässt.

Hofmannsthal, der das Festival mit Max Reinhardt, Richard Strauss und anderen nach dem Ersten Weltkrieg als „Friedensprojekt“ gründete, bildet trotzdem den Ausgangspunkt: mit seinem anderen Mysterienspiel, dem „Jedermann“, das seine Uraufführung bereits 1911 in Berlin erlebt hatte, aber erst in Salzburg seine magische Wirkung entfalten konnte und längst untrennbar mit der vom Katholizismus geprägten Stadt verbunden ist. Am 22. August 1920 fand die erste Vorstellung des „Spiels vom Sterben des reichen Mannes“ auf dem Domplatz statt – in der Regie des ungemein erfolgreichen Theatermachers Reinhardt, der zwei Jahre zuvor das Schloss Leopoldskron erworben hatte.

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