Ioan Holender blickt zurück: "Der Holi-Holender war ja jemand"

Den Sommer über in Krumpendorf am Wörthersee: Ioan Holender, der am Samstag seinen 85. Geburtstag feiert, zusammen mit seinem Hund Aaron
Der ehemalige Bariton, Agent und Staatsoperndirektor zum 85. Geburtstag über sein Leben, das Tennis und die Frauen

Ioan Holender, von einer gefürchteten Kritikerin einst als "dahergelaufener Rumäne" bezeichnet, ist längst ein Paradeösterreicher: Er hat ein kleines Appartement in Lech, wo er die Zeit des Lockdowns verbrachte, und eine ebenerdige Wohnung samt Garten in Krumpendorf am Wörthersee. Nein, kein protziger Besitz – und auch nicht direkt am Wasser. Dort verbringt er, braun gebrannt wie immer, den Sommer.

Am Samstag wird er, was natürlich nicht zu glauben ist, 85 Jahre alt. Und so empfängt er mich zur Mittagszeit auf der Terrasse. Angelika Holender, seine zweite Frau, hat Goldbrassen gebraten. Auch die gemeinsamen Kinder sitzen am Tisch: Liviu, liiert mit einer Sopranistin aus Guatemala, ist als Bariton an der Oper Frankfurt engagiert. Und Alina "lebt", meint der Vater, fürs Cellospiel. Während des langen Gesprächs wird man sie aus einem Zimmer üben hören. Aaron, der Hund liegt im Schatten.

Angelika Holender bringt noch Kaffee und Kuchen. Dann geht sie Tennis spielen. Nein, sagt der ehemalige Staatsoperndirektor, er spiele seit heuer nicht mehr. "Denn ich will nicht der Schwächste sein. Und das wäre ich." Sein Ehrgeiz hat sich also verlagert: Er liest gerade "Die Brüder Karamasow".

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