Würste'l und Blunzn

Sprachpannen-Jahresrückblick, Teil 1.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Auch heuer wieder, hier und jetzt: Der seit vielen Jahren traditionelle Jahresrückblick auf sprachliche Pleiten und Pannen. (Anmerkung: Solche Pannen sollten nicht passieren – aber nicht selten sind sie herrliche Humorgeschenke des Lebens. Ich persönlich liebe sie.)
Heute: Teil 1.

Stellvertretend für die vielen, vielen falsch gesetzten Apostrophe im öffentlichen Raum  sei das Schild eines Imbiss-Standes genannt: „Würste’l Waggon“. Der steht übrigens in Wie’n Simm’er’in’g.

Wunderschön war auch ein Tweet der sogenannten „Flat Earth Society“, also der Vereinigung jener Menschen, die tatsächlich glauben, die Erde sei eine Scheibe: „The Flat Earth Society has members all around the globe.“Also: Diese Gesellschaft hat Mitglieder „rund um den Erdball“. Tja.
Die Bezirksblätter brachten die Schlagzeile: „In unserer Blunzn ist Herzblut drin.“ Untertitel: „Fleischhauer im Bezirk, die tapfer dem Sterben ihrer Zunft trotzen.“ Ob das die richtige Methode ist?

Der Kölner Express meldete: „Bonn kackt Hitzerekord“. Eine etwas anrüchige Spitzenleistung. Der KURIER schrieb: „Bei gekauten Panettones auf die Zutatenliste achten.“ Mit Verlaub: Sind die Panettones einmal vorgekaut, sind die Zutaten auch schon egal. Der Online-KURIER brachte die Schlagzeile „Junge Frau starb an Knollenblätterpilz“. Tragisch genug – und die Meldung stand in der Rubrik „Genuss“. Ebenfalls aus dem KURIER stammt die Titelzeile: „Wo Lots Frau zur Salzsäure erstarrt sein soll“.  (Die Überzeile „Spektakuläre Entdeckung“ versprach also nicht zu viel.)

„Gabalier erbrach sich selbst“, stand in der Gratiszeitung Heute. Stell ich mir schmerzhaft und schwierig vor, ist aber letztlich konsequent. Und ORF-Online meldete: „Armbrustfall: Wohnung von 53-jährigem Toten untersucht“. Ob der Tote etwas gefunden hat, blieb ungeklärt.

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