Worte und Waffen

Die Welt dreht durch. Einen Gang runter schalten ist möglich
Barbara Beer

Barbara Beer

„Ich kann nur an alle appellieren, dass sie keine Worte in den Mund nehmen, wo das Ganze noch mehr aufgeheizt wird – sei es von politischen Mandataren oder auch von der Bevölkerung.“ Vor 30 Jahren wurde der Polizist Theo Kelz Opfer des rechtsextremen Bombenlegers Franz Fuchs. Heute macht er sich Sorgen um das gesellschaftliche Klima.

Man muss nicht auf Social Media sein, um Kelz’ Sorgen zu teilen. Überall spürt man: Es ist etwas aus den Fugen geraten. Gerüchte, Falschmeldungen, Hass und Hetze verbreiten sich in rasendem Tempo. Öffentliche Debatten eskalieren. Der Kompromiss ist in Verruf geraten, dabei gehört er zum Wesen der Demokratie, die darauf beruht, von unterschiedlichen Positionen aus zu Regeln des Zusammenlebens zu finden und ja, sie manchmal auch zu erstreiten. Momentan aber scheint es nur darum zu gehen, Meinungen in die Welt zu brüllen. Schalten wir einen Gang runter – bevor aus Worten Waffen werden.