Wenn einem das Leben einen Korb gibt, geht man am besten einkaufen

Die fetten Tage sind vorbei. Das gilt auch für Österreich. An Empfehlungen, wo überall gespart werden kann, mangelt es nicht: Österreich hat zuletzt bewiesen, dass es nicht nur 8 Millionen Teamchefs, sondern auch 8 Millionen Finanzminister gibt.
Marco Weise

Marco Weise

Na bumm, was war denn das für ein Start ins neue Jahr?! Eine Sondersendung jagte die nächste. In den Hauptrollen: Beate Meinl-Reisinger, Andreas Babler und Karl Nehammer. Für einen Oscar reicht es zwar nicht, aber die Goldene Himbeere ist diesem Trio sicher. 

Doch lassen wir gar nicht erst negative Stimmung aufkommen und erfreuen wir uns lieber an den Vorhaben fürs Jahr 2025: Wampe verkleinern, weniger Alkohol, Schokolade und Fleisch. Längst hat man sich der Veganuary-Bewegung angeschlossen, isst seit 1. Jänner nur noch Soja- statt Schweinsschnitzel und gönnt sich maximal zur morgendlichen Quinoa-Mandelmilch-Bowl noch einen Bio-Green-Super-Smoothie aus Algen, Wildkräutern und Blattgemüse. 

Mit dem Abtritt der Heiligen Drei Könige ist auch wieder die Zeit angebrochen, in der die meisten neuen Jahresabos für Fitnessstudios abgeschlossen werden. Natürlich befriedigt der Großteil damit nur sein schlechtes Gewissen – kurzfristig, denn spätestens im April sieht man die Muckibude höchstens zwei Mal im Monat von innen. Bis die Motivation abhandenkommt, bleibt aber noch Zeit. Damit die Kilos purzeln, wird nichts dem Zufall überlassen werden. Dafür muss ein neues Outfit her – bio-ökologisch zertifiziert und superatmungsaktiv. So atmungsaktiv, dass man eigentlich etwas falsch macht, wenn man darin schwitzt.

Die fetten Tage sind vorbei. Das gilt auch für Österreich. An Empfehlungen, wo überall gespart werden kann, mangelt es nicht: Österreich hat zuletzt bewiesen, dass es nicht nur 8 Millionen Teamchefs, sondern auch 8 Millionen Finanzminister gibt. Und die sind sich fast alle einig: Die Situation ist zach, weil irgendetwas (was eigentlich genau?) mehr oder weniger über Nacht (es war plötzlich da) ein Megaloch in das Budget gerissen hat. Ich war es nicht. Sie etwa? Egal, irgendwo wird das Geld schon hingeflossen sein. Aber bleiben wir positiv und beenden die Kolumne mit einer Weisheit aus dem Glückskeks: Wenn einem das Leben einen Korb gibt, geht man am besten einkaufen.

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