Schule: Gegen die Einbahn

Denkt, wohin ihr wollt – durchaus auch einmal gegen die Einbahn, wenn es euch freut.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Bildungsexperten werden derzeit ständig mit Vorschlägen für eine Änderung der Lehr- und Stundenpläne auffällig. Täglich werden neue Schulfächer erfunden: Achtsamkeit, Zuhören, Klimaschutz, Kreativität, Glückskunde, soziale Kompetenz, Philosophieren, das richtige Ausfüllen von Steuererklärungen, Robotik, Zukunftslehre, Umweltwissen, vielleicht bald auch  Ausdruckstöpfern, technisches Tanzen, achtsames Suppenkochen und vegane Algebra.

Als der Autor dieser Zeilen ins Gymnasium ging, verhängte der Direktor eine Einbahnregelung: Ein Stiegenhaus durfte man nur hinauf, das andere nur hinunter gehen (im Werkunterricht wurden Einbahnschilder angefertigt). Wahrscheinlich war das damals das wichtigste Unterrichtsziel: Denken ist für brave Bürger nur in eine Richtung erlaubt. Heute müsste man das genaue Gegenteil vermitteln: Denkt, wohin ihr wollt – durchaus auch einmal gegen die Einbahn, wenn es euch freut.

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