Satelliten und Airbnb: Wer ist schuld?

Satellitenschüsseln und Altstadtverschandelungen: Zwei Themen, die aufregen
Barbara Beer

Barbara Beer

Die Kolumne über die Satellitenschüsseln an Gemeindebauten erregte Widerspruch. Diese seien Sache der Mieter, war da zu lesen. Ing. H., Ing. M. und Herr Z. machten darauf aufmerksam, dass die Stadt sehr wohl mitzureden und daher auch Mitschuld an eventueller Fassadenverunstaltung habe. Wir haben bei Wiener Wohnen nachgefragt. Deren Auskunft: Seit Jahren seien SAT-Antennen nur noch am Dach erlaubt. Zudem würden zentrale Montagemöglichkeiten gefördert. Bei denkmalgeschützten Gemeindebauten müssen sich die Mieter außerdem um eine Genehmigung durch das Denkmalamt bemühen. Freilich gäbe es noch alte Bewilligungen über anderwärtige Antennen-Anbringungen. Fazit, liebe Leser: Sie haben ein bisserl recht, aber ich auch.

Ebenfalls viel Feedback kam zur Klage über die erneute Verschandelung der Ballgasse im Stadtzentrum. Diesmal durch eine grelle Touristen-Massenausspeisung inmitten dieses schmalen, geschichtsträchtigen Gässchens. Leserin H. schrieben wir damit „aus dem Herzen“. Auch Leserin G., seit Jahrzehnten Bewohnerin der Ballgasse, bedankte sich für das Interesse, denn beim Anblick des von uns beschriebenen Lokals kämen ihr „die Tränen“. Einst habe eine Bürgerinitiative Hüttengaudi-Wirte und deren Entertainment-Pläne aus dem Grätzel vertreiben können. Der heutigen Mischung aus Immobilienspekulanten und immer heftigerem Touristen-Ansturm werde man allerdings kaum mehr Herr. Frau G. berichtet auch von der rasanten Ausbreitung von Airbnb-Wohnungen in ihrer Gasse: „Ich weiß nie, wer gerade neben mir wohnt.“

Mit historischer Bausubstanz geht man in Wien oft nachlässig um. Und dass Spekulanten Altmieter vergraulen, kümmert auch kaum jemanden. Sie solle aufs Land ziehen, hört Frau G. immer wieder. Lange dauert’s eh nicht mehr, und in der Innenstadt wohnt kein einziger Wiener mehr.

Damit’s hier nicht zu trist wird, noch ein Hinweis aus der losen Serie: „Was wurde aus Hansi, dem Killerschwan?“ Auch Leserin S. vermutet den Vogel in Lunz am See und liefert dazu einen Fotobeweis. Wir bleiben dran.

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