Respekt

Österreich hat zum Konflikt seit jeher ein schlampiges Verhältnis.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Unsere geschätzte Leserin Christine S. fragt sich, wohin der Respekt vor der Meinung des anderen verschwunden ist?

Nun, Österreich hat zum Konflikt ja seit jeher ein schlampiges Verhältnis. Früher wurden Konflikte gerne in Spritzwein ertränkt, das Ergebnis nannte man Kompromiss. Dass ein solcher eine Auseinandersetzung – im Wortsinn: sich mit dem anderen und seiner Meinung auseinanderzusetzen – voraussetzt, und zwar unter Zuhilfenahme so schöner Werkzeuge wie Respekt, Neugier und Intellekt, das haben wir nie richtig gelernt. Wer es nicht glaubt, kann gerne politische Diskussionssendungen in Deutschland und Österreich vergleichen.

Jetzt leben wir im Zeitalter der sozialen Medien, und die dienen als Durchlauferhitzer für Aufregung, auch in der Politik. Das ist schade, denn die Meinung des anderen könnte eine Bereicherung für einen selbst sein, schreibt Christine S. Hört jemand auf sie?

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