Österreich bei der Eishockey-WM: Schatten im Rampenlicht

Noch wichtiger als die Ergebnisse bei der WM wären echte Reformen in Österreich.
Peter Karlik

Peter Karlik

Für gewöhnlich steht Österreichs Eishockey einmal im Jahr im Rampenlicht bei einer Weltmeisterschaft. Logisch, dass der Sport über die Grenzen seiner Insider-Szene hinaus Beachtung findet.

Doch dann kommen die Niederlagen. 2:5 gegen Lettland, 0:5 gegen Russland, 0:4 gegen die Schweiz, 1:9 gegen Schweden, 3:5 gegen Norwegen. Und plötzlich entsteht der Eindruck, die Österreicher sind WM-Touristen. Das ist falsch. Niemand hat den Österreichern die Teilnahme an diesem Turnier geschenkt. Mit einem souveränen 4:0 gegen die Eishockey-Nation Weißrussland hat sich das Team von Roger Bader im Vorjahr für diese WM qualifiziert. Und auch 2019 ist der Klassenerhalt mit einem Sieg gegen Italien realistisch.

Noch wichtiger als die Ergebnisse bei der WM wären echte Reformen in Österreich. Dafür müssten alle Beteiligten an einen Tisch, um auf Augenhöhe miteinander zu reden. Klubs und Verband haben zu lange gestritten und dabei Entwicklungen versäumt. Während die Top-Nationen und auch ehemalige Mittelständler wie zum Beispiel Deutschland und die Schweiz im Eiltempo davongezogen sind, wird in der Erste Bank Liga eine Legionärsreduktion auf elf pro Mannschaft als Erfolg verkauft. Seit der Legionärsfreigabe 2007 kommen kaum noch Talente in verantwortungsvolle Rollen bei den Klubs. Dafür ist eine A-WM-Teilnahme schon ein großer Erfolg.

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