Schwedens Star-Tormann: "Die Österreicher haben tolle Fans"

Schwedens Star-Tormann: "Die Österreicher haben tolle Fans"
Henrik Lundqvist genoss beim klaren 9:1-Erfolg gegen Österreich bei der Eishockey-WM die Stimmung und lobte sein Team.

Henrik Lundqvist ist einer der ganz großen Stars bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei. Am Donnerstag gewann der Tormann der New York Rangers, der in Modezeitschriften genauso gut aussieht wie auf dem Eis, mit dem schwedischen Titelverteidiger gegen Österreich 9:1. Danach gab der Mann mit einem Jahresgehalt von 7,6 Millionen Euro den österreichischen und slowakischen Journalisten bereitwillig Auskunft. Zyniker behaupteten, der 37-Jährige musste in der Mixed Zone mehr Einsatz zeigen als auf dem Eis gegen Österreich.

Schon bei der ersten Frage, ob es ein schweres Spiel für die Schweden war, musste der Olympiasieger und Weltmeister herzhaft lachen. „Wir haben zwei Drittel wirklich gut gespielt. Dann sind wir ein wenig schlampig geworden. Österreich kam zu ein paar Kontern. Alles in allem war das aber ein gutes Spiel von uns.“

Der Goalie äußerte sich über den großen Klassenunterschied nur positiv: „Wir haben ein paar wirklich gute Spieler hier. Für uns geht es darum, die Chemie zu finden und die Kleinigkeiten im Spiel richtig zu machen. Das wird uns später helfen. Wir können den Puck wirklich schnell spielen und haben Leute, die ins Tor treffen. Das Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung.“ Für den Titelverteidiger gehe es in der Vorrunde um die bestmögliche Vorbereitung auf die K.-o.-Runde.

Im Spiel hatte Lundqvist jedenfalls genug Zeit, dem bunten Treiben auf den Tribünen zuzusehen. Als der Favorit schon hoch führte, begannen einige der rund 2500 österreichischen Fans mit einer Polonaise durch die ganze Arena, schwedische Fans schlossen sich an und sorgten für eine typisch friedliche Eishockey-Stimmung. „Es war eine großartige Atmosphäre in der Halle. Die Österreicher haben tolle Fans, die immer singen und das Team unterstützen. So macht das Spiel Spaß.“

Die mentale Hürde

Mental sei es natürlich eine Herausforderung für ein Team wie Schweden, das intensive Spiele gewöhnt ist, wenn es auf Mannschaften wie Österreich trifft. Aber auch darauf haben sich die Schweden vorbereitet. „Wir haben vorher über den Fokus gesprochen. Aber es ist schon hart, wenn du 8:0 führst, dass du dann noch voll konzentriert bist.“ Was für ein Glück für die Österreicher.

Über das Niveau des Nationalteams, das nur das Ziel Klassenerhalt hat, verlor Lundqvist kein negatives Wort. „Wenn wir den Puck so bewegen wie in den ersten 15 Minuten, wird es schwer, das zu verteidigen. Österreich hat ein paar Fehler gemacht und musste dafür bezahlen. Wir haben auch gut abgeschlossen. Wir haben mit fast jedem zweiten Schuss getroffen.“ Dass Österreichs Tormann Bernhard Starkbaum dabei oft nicht gut aussah, ist für Lundqvist leicht erklärt: „ Es war auch schwer für ihn. Wir haben ihre Mitte geöffnet und große Chancen herausgespielt.“

Nach zwei Weltmeistertiteln in Serie gibt es für Schweden natürlich nur ein Ziel: das Triple. Doch das sei in der Mannschaft kein Thema: „Wir fokussieren uns nur auf dieses Turnier. Wir denken nicht daran, was letztes oder vorletztes Jahr passiert ist. Es sind auch andere Spieler hier. Das ist eine neue Herausforderung, und daher ist völlig egal, was bei der WM 2017 oder 2018 passiert ist.“

Von den Österreichern hat Lundqvist Michael Grabner gut gekannt, mit dem er von 2016 bis 2018 bei den New York Rangers spielte. Doch der Villacher fehlt wegen einer Augenverletzung. Ob ihn Lundqvist vermisst? „Nein, ihn vermisst man nicht als Gegner. Nur, wenn er in deinem Team ist. Ich habe gute Erinnerungen aus der Zeit, als wir gemeinsam gespielt haben. Er ist eine großartige Persönlichkeit.“

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