Marcel bleibt liegen

Neue unerwartete Entwicklungen in der Aufsteh-Debatte.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

„Ich bin ein Langschläfer.“ Dieses Bekenntnis stammt nicht von einem verstockten Leistungsverweigerer, einem unbelehrbaren Wiener, einem gewissenlosen Soziale-Hängematten-Surfer. Sondern von Marcel Hirscher, also DEM österreichischen Sportidol,  das in unermüdlicher Schwerarbeit Bestzeiten, Medaillen und Weltcup-Gesamtsiege in die Scheune des österreichischen Selbstbewusstseins einfährt.

(Als Nachtmensch ist man ja fast zu Tränen gerührt, einen solchen Zeugen für seine Sache zu haben.)

In Österreich, das zeigt sich gerade wieder, ist das Frühaufstehen im Rang eines heiligen nationalen Aktes. Wer nicht spätestens um sechs Uhr die Vorhänge wegzieht, macht sich verdächtig, im Bett liegend das BIP zu beschädigen, dort unaussprechliche Dinge zu tun und im schlimmsten Fall überhaupt Student zu sein.

Übrigens: Ein Nachtmensch ist kein Langschläfer. Er schläft und arbeitet nur zu anderen Zeiten.

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