Geschenke!

"ÜberLeben": Ich mag das Schenken und das Beschenktwerden.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es ist in Mode gekommen, „wir schenken einander heuer nichts“ zu sagen. Ich habe das nie verstanden. Ich gestehe: Ich mag das Schenken. Und ich mag das Beschenktwerden. Ich bekomme zu Weihnachten gerne richtig viel, und ich schenke gerne richtig viel. Wobei nichts Wertvolles dabei sein muss. Mir reichen Kleinigkeiten, Hauptsache, sie sind schön eingepackt.

Ich bin auch kein Schenker, der erst im letzten Augenblick einkauft. Ich schreibe das ganze Jahr Listen, wem ich was schenken könnte, und kaufe rechtzeitig ein. Meine Freundin ist ähnlich, sie versteckt ihre Packerln vor mir in der Bettlade, ich verstecke meine Packerln im Abstellraum. Ich mag die Idee, einem Menschen gegenüber Zuneigung auszudrücken, indem man ihn beschenkt.

Ich bin ein Weihnachtsfan, ich mag all das, was eben dazugehört, Lichterketten, Kerzen, Tannenzweige, Lieder, gutes Essen. Weihnachten erinnert mich an das Kind, das ich einmal war, und ich war ganz gerne Kind, vor allem zu Weihnachten.

Silvester finde ich dagegen eher anstrengend. Die Feuerwerke sind schön, aber der gesellschaftliche Stress ist mühsam: Wer hat die beste Party? Wer hat den besten Champagner?

Um ehrlich zu sein: Dass Silvesterpartys heuer Corona-bedingt ausfallen werden, stört mich gar nicht. Meine Freundin freut sich auf das Neujahrskonzert (ich nicht so, mich strengen Walzer eher an). Aber ich mag die Ruhe am 1. Jänner – für mich ist das der ideale Tag, um zu arbeiten.

Wie wir heuer Weihnachten feiern werden, wissen wir noch nicht. Aber vermutlich so, wie es am vernünftigsten ist: zu zweit. Dabei sind wir ohnehin mehrfach getestet und negativ. Und nein: Es tut überhaupt nicht weh, in zwei Sekunden ist alles erledigt. Es ist wirklich leicht, sich verantwortungsbewusst zu verhalten.

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