Ende im Gelände: Wohin soll uns das blinde Vertrauen in die Navis noch führen?

Ende im Gelände: Wohin soll uns das blinde Vertrauen in die Navis noch führen?
Ein Auto auf der Langlaufloipe, ein Wohnwagen im Nirgendwo. Wer auf das Navi vertraut, der lernt die Tiroler Wildnis kennen.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Die Wege des Herrn sind bekanntlich unergründlich. Aber was sind dann erst die Wege der Frau, die sich im Navi versteckt und uns mit dem Auto auf den rechten Pfad bringen will?

In Seefeld irrte kürzlich ein US-Amerikaner mit seinem Pkw auf der Langlaufloipe umher. Er hatte blind seinem Navi vertraut und war erst skeptisch geworden, als ihm so viele Geisterläufer entgegenkamen.

Irrtum. Tirol scheint überhaupt ein fruchtbarer Boden für fehlgeleitete Autofahrer zu sein. Ein Best-of von Lenkern, die in den letzten Monaten vom Navi in die Irre geführt wurden – und in die Tiroler Wildnis.

Da war etwa der Slowake, der nach Telfes im Stubaital wollte, um dann im Windachtal im hinteren Ötztal zu landen. 

Oder der Lkw-Fahrer aus Belarus, der mit seinem Sattelschlepper auf einer engen Brücke im Brandenbergertal stecken blieb. 

Nicht zu vergessen der Wohnwagen aus Deutschland – woher sonst – der auf einer Forststraße oberhalb der Steinberger Ache einen Standplatz für alle Ewigkeit bekam.

Abhängig. Mit der guten alten Straßenkarte und offenen Augen würde das alles nicht passieren. Wir lassen uns heute leiten und lenken, wir hören auf fremde Stimmen und übertragen die Verantwortung an die Navis in unseren Autos, die uns den Weg weisen sollen. Und dabei wegweisende Fehler machen. Wo soll das bloß alles noch hinführen? 

Sch... Navis, ist man da fast geneigt zu sagen.

Mit dieser Aussage macht man sich zumindest in Teilen Tirols keine Freunde. Was können die Menschen in Navis denn dafür, dass die Navis so einen schlechten Ruf haben? 

Wir reden von Navis im Wipptal, der Heimat von Schiedsrichter Konrad Plautz; Navis, das aus den Ortschaften Außerweg, Oberweg und Unterweg besteht. Wer dorthin fahren möchte, der verwendet übrigens am besten das ... Navi.

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