Rarer Sprudel: Worauf man bei Schaumweinen achten sollte

Schlichte Schaumweine sind keine Juwelen - so mancher Winzersekt aber sehr wohl!
Christina  Fieber

Christina Fieber

Zugegeben, bevor ein paar Langenloiser Winzer begannen, Sekt nach französischem Vorbild und traditioneller Methode zu produzieren, herrschte sprudeltechnisch hierzulande weitgehende Ödnis. Da mag der eine oder andere noch so ambitioniert schäumende Getränke abgefüllt haben – das Odeur der Provinz ließ sich oft nicht verhehlen. Heute sieht die Sache anders aus: Vom Kamp- und Kremstal über das Weinviertel und Burgenland bis in die Steiermark finden sich inzwischen einige herausragende Winzersekte. Nur in den meisten heimischen Weinkarten muss man sie immer noch mit der Lupe suchen. Eine Auswahl, die diese Bezeichnung auch verdient, spielt es – mit Ausnahmen – fast nur im gehobenen Bereich.

In den meisten heimischen Weinkarten muss man Winzersekte mit der Lupe suchen.

Überall anders setzt man auf einen fatalen Mix aus Billigsprudel und altbekannten Champagnermarken, die man in jedem Supermarkt findet – nur halt zu Apothekerpreisen. Warum die schlichtesten Schaumweine gehandelt werden wie kostbare Juwelen, bleibt wohl ein ewiges Rätsel mancher Gastronomen. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre in puncto Winzersekt hingegen zogen bei ihnen spurlos vorüber oder wurden beharrlich ignoriert. Von Edelklassik der Pioniere wie Bründlmayer über Rasse und Eleganz bei Hannes Harkamp, Ebner-Ebenauer, Fred Loimer, Christina Hugl oder Markus Altenburger bis zu den feinsinnigen Individualisten Franz Strohmeier oder Christoph Hoch – es gäbe einiges an feinem Stoff, den man gerne öfter tränke, böte man ihn denn häufiger an.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
flaschenpost@kurier.at

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